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Subjectivity, Objectivity, & Intersubjectivity: A New Paradigm for Religion and Science
Im Mittelalter stritten sich Philosophen und Theologen über die extramentale Realität universeller Formen oder Essenzen. In der frühen Neuzeit war das Verhältnis zwischen Subjektivität und Objektivität, dem individuellen Selbst und dem Wissen über die Außenwelt, ein ergiebiger Gegenstand von Debatten. Heute wird über das Verhältnis zwischen Spontaneität und Determinismus im Evolutionsprozess gestritten, darüber, ob bei der Zusammenballung von Molekülen zu Zellen und der Entwicklung primitiver Lebensformen zu komplexen Organismen ein Prinzip der spontanen Selbstorganisation ebenso am Werk ist wie die natürliche Auslese. In Subjektivität, Objektivität und Intersubjektivität schlägt Joseph A. Bracken vor, dass es hier letztlich um das uralte Problem der Beziehung zwischen dem Einen und dem Vielen, der Universalität und der Partikularität auf verschiedenen Ebenen der Existenz und Aktivität in der Natur geht.
Bracken lehnt traditionelle Modelle dieser Beziehung ab, in denen entweder dem Einen oder dem Vielen der Vorrang vor dem Anderen eingeräumt wird. Stattdessen schlägt er vor, dass eine neue soziale Ontologie - eine, die auf einer Theorie universeller Intersubjektivität beruht - sowohl die konkrete Partikularität individueller Einheiten in ihren spezifischen Beziehungen zueinander als auch ihre dauerhafte gemeinsame Realität als stabile Gemeinschaft oder Umwelt innerhalb der Natur schützt.
Was dabei herauskommt, ist eine kühne Neuinterpretation der manchmal angespannten Beziehung zwischen Religion und Wissenschaft. Brackens klarer Schreibstil, seine ausgefeilte philosophische Analyse und seine vorbildliche Wissenschaftlichkeit werden dazu beitragen, dass dieses neue Werk von Lesern mit großem Interesse an Philosophie und philosophischer Theologie begeistert aufgenommen wird.