Bewertung:

Das Buch bietet eine umfassende Untersuchung des Themas Sucht, wobei die Bedeutung der frühen Bindung an die Bezugspersonen und die Unzulänglichkeiten des Ersatzes dieser Bindung durch Drogenmissbrauch betont werden. Es wird für seine Einsichten und seine Zugänglichkeit für verschiedene Zielgruppen gelobt, aber von einigen als grundlegend und sich wiederholend kritisiert.
Vorteile:Es deckt Suchtthemen gründlich ab, ist wertvoll für Präsentationen und das Verständnis menschlicher Beziehungen, eignet sich als Lehrbuch für Suchtstudien, ist sowohl für neue als auch für erfahrene Kliniker zugänglich, bietet Hoffnung und Mitgefühl und wurde von einem erfahrenen Autor geschrieben.
Nachteile:Einige finden es zu grundlegend und ohne neue oder praktische Informationen, wobei der Inhalt als repetitiv und potenziell deprimierend beschrieben wird.
(basierend auf 10 Leserbewertungen)
Addiction, Attachment, Trauma and Recovery: The Power of Connection
Beim Verständnis von Sucht geht es nicht mehr nur darum, Neuronen oder Gene, gestörte Gehirnfunktionen, Lernen oder falsche Entscheidungen zu verstehen. Oliver J. Morgan bietet eine neue Sichtweise auf Sucht und Genesung, indem er einen umfassenderen Rahmen als das traditionelle Verständnis präsentiert. Neueste Erkenntnisse aus den Bereichen Bindung, zwischenmenschliche Neurobiologie und Trauma werden mit ökologischem Systemdenken kombiniert, um ein konsistentes und umfassendes Bild der Sucht zu vermitteln.
Der Mensch wird in eine Beziehung hineingeboren und benötigt für ein gesundes Leben nährende Beziehungen. Widrige Umstände führen jedoch zu einer Fragmentierung und schaffen die Voraussetzungen für eine schlechte Gesundheit. Sie schaffen Verwundbarkeiten. Um damit fertig zu werden, können sich Menschen Alternativen zuwenden, „Ersatzbeziehungen“, die den Schmerz der Trennung lindern. Diese können zu Abhängigkeiten werden.
Sucht, Bindung, Trauma und Genesung stellt ein Modell, eine Methode und einen Auftrag vor. Dieser neue Schwerpunkt fordert eine Veränderung der etablierten Denk- und Verhaltensweisen in Bezug auf Sucht und Genesung. Er richtet das Verständnis und die klinische Praxis von Psychiatrie- und Suchtberatern, Psychologen und Sozialarbeitern sowie von Süchtigen und denen, die sie lieben, neu aus.