
Sufi Bodies: Religion and Society in Medieval Islam
Zwischen 1300 und 1500 n. Chr. setzte sich eine neue Form des Sufi-Islams unter den zentralislamischen Völkern durch, die Einzelne durch weit verzweigte Netzwerke verband, die den heute bekannten Wegen und Orden ähneln. Um den zeitgenössischen Sufismus zu verstehen, bedarf es einer differenzierten Analyse dieser prägenden Jahre. Shahzad Bashir geht über eine reine Darstellung von Führern und Bewegungen hinaus und webt eine reiche Geschichte um die Darstellung körperlicher Handlungen von Sufi-Meistern und -Schülern, vor allem in der Sufi-Literatur und in persischen Miniaturmalereien dieser Zeit.
Bashir konzentriert sich auf die persischen Gesellschaften Irans und Zentralasiens und untersucht die Auffassung der mittelalterlichen Sufis vom menschlichen Körper als primärem Vermittler zwischen inneren (batin) und äußeren (zahir) Realitäten. Auf der Grundlage literarischer, historischer und anthropologischer Ansätze zur Körperlichkeit untersucht er Darstellungen von Sufi-Körpern in drei persönlichen und gemeinschaftlichen Arenen: religiöse Aktivität in Form von Ritualen, Askese, Benimmregeln und einer universellen Hierarchie von Heiligen.
Die tiefe Prägung durch persische poetische Paradigmen auf die Artikulation von Liebe, Begehren und Geschlecht.
Und der Ruf der Sufi-Meister, Wunder zu vollbringen, was sie in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens befähigte.
Bashirs neue Perspektive beleuchtet die komplexen Beziehungen zwischen Körper und Seele, Körper und Geschlecht, Körper und Gesellschaft sowie Körper und Kosmos. Sie hebt die Liebe als übergreifende, mächtige Emotion bei der Bildung von Sufi-Gemeinschaften hervor und verortet den Körper als kritisches Anliegen im Denken und in der Praxis der Sufis. Bashirs Arbeit bietet letztlich eine neue Methodik zur Gewinnung historischer Informationen aus religiösen Erzählungen, insbesondere aus solchen, die außergewöhnliche und wundersame Ereignisse schildern.