
Der Theologe und scholastische Philosoph Heinrich von Gent (gest. 1293) kann wohl als der bedeutendste Denker des letzten Viertels des 13. Jahrhunderts angesehen werden. Seine Werke blieben bis weit in die Renaissance hinein einflussreich.
Die kritische Ausgabe der Artikel 63-67 von Heinrichs Quaestiones ordinariae (Summa) ist den Themen gewidmet, die er in seinen Vorlesungen an der Universität von Paris erörtert hat, nämlich den gemeinsamen Beziehungen innerhalb der Dreifaltigkeit. Diese Artikel wurden um 1290 verfasst. In ihnen untersucht Heinrich Themen wie persönliche Identität, Gleichheit und Ähnlichkeit sowie deren Gegensätze: Verschiedenheit, Ungleichheit und Ungleichartigkeit.
Die Artikel 63-67 wurden von der Universität Paris in zwei aufeinanderfolgenden, in Pecien unterteilten Exemplaren verteilt. Von jedem Exemplar sind Manuskripte erhalten geblieben. Der Text der kritischen Ausgabe wurde auf der Grundlage der rekonstruierten Texte dieser beiden Exemplare erstellt.
Der Band ist von Interesse für alle, die sich mit Theologie, Philosophie, Buchgeschichte und Universitätsgeschichte des Mittelalters befassen.