
Supermarket of the Dead: Burnt Offerings in China and the Cult of Globalised Consumption
Nach einem seit langem bestehenden chinesischen Volksbrauch werden Papierrepliken von Geld und Waren rituell verbrannt, um die Gunst der Ahnen, Götter und Geister zu gewinnen.
In den letzten Jahren wurden die Nachbildungen traditioneller Gegenstände durch Nachbildungen westlicher Konsumgüter ersetzt - Gucci-Taschen, Prada-Schuhe, Louis-Vuitton-Koffer, Chanel-Accessoires, Mobiltelefone, Apple-Computer und sogar Heineken-Bierdosen und Autos in Lebensgröße -, die als Tribut an die Ahnen den Flammen übergeben werden. Wolfgang Scheppes dreibändiger Supermarkt der Toten, der eine Präsentation dieser Objekte im Dresdner Residenzschloss begleitet, zeigt diese Masse an vertrauten und doch fremdartigen Gebrauchsgegenständen.
Angesichts dieser bizarren Beweise für den riesigen Markt für solche Waren wird deutlich, wie schnell sich die chinesische Gesellschaft auf eine globale Wirtschaft eingestellt hat, während sie gleichzeitig mit einem mindestens 1 300 Jahre alten Ritual verbunden ist.