Bewertung:

Süße und saure Milch von Nuruddin Farah ist eine komplexe Erzählung, die vor dem Hintergrund einer somalischen Diktatur spielt und die Geschichte der Zwillinge Loyaan und Soyaan erzählt. Der Roman verbindet Elemente einer Detektivgeschichte mit metaphysischen und mythischen Untertönen und erkundet Themen wie Vertrauen, Familie und das repressive politische Umfeld. Während einige Rezensenten den lyrischen Stil und die reiche Bilderwelt lobten, kritisierten andere, dass der Roman zu anspruchsvoll sei und sich in seiner eigenen Prosa verzettele.
Vorteile:Der Roman wird für seinen lyrischen Schreibstil und seine komplexen Bilder gelobt und bietet eine persönliche Studie über Diktatur und Familiendynamik. Er bietet ein fesselndes und einzigartiges Leseerlebnis, das zum Nachdenken und zur Kontemplation anregt. Die Dialoge und Interaktionen werden als fesselnd empfunden und geben einen Einblick in die somalische Kultur.
Nachteile:Einige Rezensenten waren der Meinung, dass die Erzählung zu lyrisch sei und durch den ausschweifenden Schreibstil des Autors ins Stocken gerate, was dem Tempo und der Spannung der Geschichte abträglich sei. Die Unterhaltungen wirkten manchmal unnatürlich und ähnelten eher Selbstgesprächen als echten Dialogen. Insgesamt könnte der Roman bei einigen Lesern den Wunsch nach einer geradlinigeren Erzählung wecken.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Sweet and Sour Milk
(Gewinner des Literaturpreises der englischsprachigen Union 1980)
Der erste Roman von Farahs vielbeachteter Trilogie Variationen über das Thema einer afrikanischen Diktatur, Sweet and Sour Milk, beschreibt die Suche eines Mannes nach den Gründen für den gewaltsamen Tod seines Zwillingsbruders in den 1970er Jahren. Die Atmosphäre politischer Tyrannei und Unterdrückung reduziert die Suche unseres Helden auf ein passives und fatalistisches Niveau; seine Suche nach Gründen und Antworten wird letztlich zu einer Suche nach dem Sinn.
Die oft detektivisch anmutende Erzählung dieses Romans bewegt sich daher vor allem auf einer inneren Ebene, denn „Farah führt uns tief in ein Gebiet, das er kartografiert und kartiert hat und das er sich ganz zu eigen gemacht hat“ (Chinua Achebe).