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Suzuki Seijun and Postwar Japanese Cinema
1968 wurde Suzuki Seijun - ein Low-Budget-Genre-Filmemacher, der für Filme wie Branded to Kill, Tokyo Drifter und Youth of the Beast bekannt war - von den Nikkatsu Studios kurzerhand entlassen. Seine Entlassung wurde bald als "Suzuki Seijun Incident" bekannt und war Anlass für linke Studentenproteste und eine wachsende Gruppe von Cineasten, die sich um ihn scharten. Seine Filme rückten schnell in den Mittelpunkt der Debatten über Politik und Ästhetik im japanischen Kino.
William Carroll bietet eine neue Darstellung von Suzukis Karriere, die die Überschneidungen von Filmtheorie, Filmproduktion, Cinephilie und Politik im Japan der 1960er Jahre beleuchtet. Carroll verortet Suzukis Werk zwischen zwei Gruppierungen, die ihn nach 1968 als einen der ihren beanspruchten: die Neue Linke und ihre politisierte theoretische Praxis auf der einen Seite und die scheinbar unpolitischen Cinephilen und ihre formalistische Kritik auf der anderen. Er geht der Frage nach, wie diese beiden Stränge der Filmtheorie die besonderen Qualitäten von Suzukis Filmen beleuchten, und er untersucht, wie sowohl Suzukis Werke als auch unbekannte japanische Filmtheoretiker neue Wege zum Verständnis des Weltkinos bieten.
Dieses Buch bietet sowohl eine umfassende Neuinterpretation von Suzukis Werk - das Regisseure wie John Woo, Jim Jarmusch und Quentin Tarantino beeinflusst hat - als auch einen neuen Blick auf die japanische Filmkultur und -industrie der Nachkriegszeit. Suzuki Seijun und das japanische Kino der Nachkriegszeit enthält auch eine vollständige Produktionsgeschichte von Suzukis Filmografie sowie nie zuvor erörterte Informationen über seine unvollendeten Filmprojekte.