
Sylvia Plath: New Views on the Poetry
Ursprünglich 1979 veröffentlicht. Sylvia Plath ist eine der umstrittensten Dichterinnen unserer Zeit.
Für einige Leser ist sie das Symbol der unterdrückten Frauen. Für andere ist sie das triumphierende Opfer ihrer eigenen Intensität - die Dichterin, die das Gefühl bis zur letzten Ungewissheit, dem Tod, verfolgt. Für wieder andere ist sie eine dem Untergang geweihte Unschuldige, deren Empfindsamkeit zu scharf für die Grobheit unserer Welt war.
Die neuen Aufsätze dieses Sammelbandes (mit einer einzigen Ausnahme wurden alle für dieses Buch geschrieben) erweitern die Perspektive der Plath-Kritik, indem sie über die Bilder von Plath als Kultfigur hinausgehen und Plath als Dichterin diskutieren. Die Autoren - unter ihnen Calvin Bedient, Hugh Kenner, J. D.
O'Hara und Marjorie Perloff - stützen sich auf Material, das den meisten bisherigen Kommentatoren fehlte: ein umfangreiches Werk von Plaths Lyrik und Prosa, eine mäßig detaillierte biographische Aufzeichnung und eine wichtige Auswahl der Korrespondenz der Dichterin. Das Ergebnis ist ein wichtiger und provokanter Band, in dem bedeutende Kritiker eine Fülle von Einblicken in den Geist und den kreativen Prozess der Dichterin bieten. Er bietet aufschlussreiche und originelle Lesarten vieler Gedichte - einige, wie "Berck-Plage", wurden in früheren Kritiken kaum erwähnt - und fördert ein neues Verständnis von Themen wie Plaths Komödie, der Entwicklung ihrer poetischen Stimme und ihrer Beziehung zu poetischen Traditionen.
Der ernsthafte Leser wird, unabhängig von seiner anfänglichen Meinung über Sylvia Plath, sicher feststellen, dass diese Meinung in Frage gestellt, verändert oder vertieft wird. Diese Essays bieten Einblicke in eine äußerst interessante Dichterin, die uns trotz oder vielleicht gerade wegen ihres Selbstmordes im Alter von dreißig Jahren weiterhin fasziniert und beunruhigt.