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Syntactic Reconstruction and Proto-Germanic
In diesem Buch werden verschiedene syntaktische Eigenschaften des Altgermanischen rekonstruiert, darunter die Stellung des Verbs im Hauptsatz, die Syntax des wh-Systems und das (Nicht-)Vorkommen von Nullpronomina und Objekten. Obwohl sich frühere Studien mit der lexikalischen und phonologischen Rekonstruktion des Altgermanischen befasst haben, ist derzeit nur wenig über die Syntax der Sprache bekannt, und es wurde sogar argumentiert, dass die Rekonstruktion der Syntax unmöglich ist.
Dr. Walkden verwendet umfangreiche Belege aus den frühen germanischen Sprachen - Altenglisch, Althochdeutsch, Altsächsisch, Altnordisch und Gotisch - um zu zeigen, dass eine syntaktische Rekonstruktion nicht nur möglich, sondern auch gewinnbringend ist. Er argumentiert, dass sich die Rekonstruktion der Syntax aufgrund des so genannten "Korrespondenzproblems" zwar von der lexikalisch-phonologischen Rekonstruktion unterscheidet, dies aber nicht unüberwindbar ist. In der Tat öffnet der Ansatz der aktuellen minimalistischen Theorien, in denen syntaktische Variation auf die Eigenschaften lexikalischer Elemente zurückgeführt wird, die Tür für eine syntaktische Rekonstruktion als lexikalische Rekonstruktion. In dem Buch werden auch praktische Lösungen zur Umgehung des Korrespondenzproblems erörtert, insbesondere die Verwendung sowohl von Verteilungseigenschaften lexikalischer Items als auch der phonologischen Formen solcher Items zur Feststellung der Kognition.
Das Buch ist von Interesse für historische Linguisten, die sich mit syntaktischer Rekonstruktion und den germanischen Sprachen befassen, sowie für fortgeschrittene Studenten des syntaktischen Wandels im Allgemeinen.