Bewertung:

Das Buch „Mein Estland“ von Mati Unt ist ein Roman, der Bram Stokers Dracula im Kontext der Geschichte Estlands in den späten 80er Jahren neu interpretiert und eher eine Allegorie als eine Horrorgeschichte darstellt. Der Roman bietet zwar aufschlussreiche Kommentare zur estnischen Gesellschaft und Geschichte, aber Leser ohne Vorkenntnisse der Region haben möglicherweise Schwierigkeiten, die Nuancen zu verstehen. Der schrullige Stil des Autors und die geschichtlichen Nebenbemerkungen sind Highlights, aber das Buch dürfte eher bei Esten als bei einem internationalen Publikum Anklang finden.
Vorteile:⬤ Der Autor hat einen skurrilen und interessanten Schreibstil
⬤ das Buch bietet einen historischen Kommentar zu Estland in einer entscheidenden Zeit
⬤ es kann die Leser motivieren, mehr über die estnische Geschichte zu erfahren
⬤ die Ausgabe von Dalkey Archive Press wird geschätzt, weil sie weniger bekannte Werke bekannt macht.
⬤ Ohne Kenntnisse der estnischen Geschichte ist es für die Leser möglicherweise schwierig, die tieferen Bedeutungen zu verstehen
⬤ das Buch ist eher auf ein estnisches Publikum ausgerichtet
⬤ einige werden das Leseerlebnis aufgrund der fehlenden kontextuellen Vertrautheit als frustrierend empfinden.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
Diary of a Blood Donor
In dieser zeitgenössischen Nacherzählung von Bram Stokers Dracula bietet die estnische Schriftstellerin Mati Unt eine spielerische und zugleich beunruhigende Mischung aus Fakten und Fiktion, in der sie Teile der politischen Geschichte Estlands - insbesondere die Figur der Lydia Koidula (1843-1886), die weithin als erste estnische Frau gilt, die das estnische Verlangen nach Unabhängigkeit zum Ausdruck brachte - mit Porträts des Lebens im heutigen Estland verbindet, und das alles vor dem Hintergrund von Vampirismus und Gothic Novel.