Bewertung:

Taking Turns von MK Czerwiec ist ein zutiefst bewegendes grafisches Memoir, das ihre Erfahrungen als Krankenschwester in einer AIDS-Station auf dem Höhepunkt der Epidemie schildert. Das Buch befasst sich mit den Beziehungen zwischen Pflegekräften, der Trauer und den tiefgreifenden emotionalen Auswirkungen der Arbeit mit unheilbar kranken Patienten. Die Leserinnen und Leser schätzen die schönen Texte und Illustrationen, die sowohl den Schmerz als auch die Menschlichkeit der AIDS-Krise vermitteln.
Vorteile:Wunderschön geschrieben und illustriert, emotional ehrlich, füllt eine Wissenslücke über die AIDS-Epidemie, bietet authentische und bewegende Geschichten, sehr empfehlenswert für Pflegestudenten und Fachkräfte im Gesundheitswesen, mischt mündliche Geschichte mit Autobiografie.
Nachteile:Einige Leser werden feststellen, dass es sich nicht um ein traditionelles literarisches Werk handelt, da es sich stark auf das Format der Graphic Novel stützt, was nicht jedem gefallen dürfte. In einigen Rezensionen wird darauf hingewiesen, dass es sich nicht um ein „großes Kunstwerk“ handelt, sondern um eine ehrliche Schilderung.
(basierend auf 13 Leserbewertungen)
Taking Turns: Stories from Hiv/AIDS Care Unit 371
Eine grafische Erinnerung und eine adaptierte mündliche Geschichte der Einheit 371, einer stationären AIDS-Pflegeeinrichtung in Chicago, die von 1985 bis 2000 existierte. Untersucht die menschlichen Kosten der Pflege und die Rolle, die Kunst im Trauerprozess spielen kann.
1994, auf dem Höhepunkt der AIDS-Epidemie in den Vereinigten Staaten, nahm MK Czerwiec ihre erste Stelle als Krankenschwester im Illinois Masonic Medical Center in Chicago an, wo sie zum Pflegepersonal der HIV/AIDS-Pflegeeinheit 371 gehörte. Taking Turns zieht den Vorhang über das Leben auf der Station zurück.
Als leuchtendes Beispiel für die hervorragende Behandlung und Pflege von Patienten war die Station 371 eine Gemeinschaft für Tausende von Patienten und Familien, die von HIV und AIDS betroffen waren, sowie für die Menschen, die sich um sie kümmerten. Diese Graphic Novel kombiniert die Erinnerungen von Czerwiec mit den mündlichen Erzählungen von Patienten, Familienmitgliedern und Mitarbeitern. Sie schildert das Leben und Sterben auf der Station, die Art und Weise, wie die Station die Menschen, die sie durchliefen, beeinflusste und informierte, und wie viele heute auf ihre Zeit dort zurückblicken. Czerwiec kam zu einem entscheidenden Zeitpunkt in der Geschichte von AIDS auf die Station 371: Die Zahl der Todesfälle durch das Syndrom erreichte 1995 im Mittleren Westen ihren Höhepunkt und ging dann in den folgenden Jahren mit der Einführung antiretroviraler Proteasehemmer drastisch zurück. Diese positive Entwicklung führte zu einem Rückgang der Patientenpopulation und schließlich zur Schließung der Station 371. Czerwiecs zurückhaltender, einladender Zeichenstil und seine sorgfältig durchdachte Erzählung untersuchen die individuellen, institutionellen und gemeinschaftlichen Reaktionen auf die AIDS-Epidemie - sowie die Rolle, die die Kunst im Trauerprozess spielen kann.
Diese zutiefst persönliche und doch vielstimmige Geschichte des täglichen Lebens in einer einzigartigen AIDS-Station ist ein offener, ehrlicher Blick auf Leiden, Trauer und Hoffnung in einer Gemeinschaft von medizinischen Fachkräften und Patienten im Zentrum der Epidemie.