Bewertung:

Das Buch enthält eine Sammlung von „Kanshi“-Gedichten vom japanischen Hof, wobei der Schwerpunkt auf Übersetzungen japanischer Dichter ins Chinesische liegt. Während einige Rezensionen die akademische Strenge und die Eleganz der Übersetzung hervorheben, kritisieren andere den irreführenden Titel, den hohen Preis und die wenig ansprechende poetische Qualität.
Vorteile:⬤ Gut kommentierte und umfassende Sammlung von kanshi-Dichtung vom japanischen Hof
⬤ die Übersetzungen sind elegant, lesbar und spiegeln den Rhythmus der Originale wider
⬤ enthält wertvolle Einführungen und Biografien der Dichter, nützlich für vormoderne Japanstudien.
⬤ Der irreführende Titel suggeriert, dass der Schwerpunkt auf chinesischer Dichtung liegt, obwohl es sich um japanische Dichtung handelt
⬤ Der hohe Preis des Buches
⬤ Die Übersetzungen können sich langweilig anfühlen und es mangelt ihnen an emotionaler Bindung
⬤ Das Buch wird als zu akademisch und nicht ansprechend für allgemeine Leser angesehen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Dance of the Butterflies: Chinese Poetry from the Japanese Court Tradition
Das Verfassen chinesischer Gedichte (kanshi) am japanischen Hof geht auf die Mitte des siebten Jahrhunderts zurück. Während der Heian-Zeit (794-1185) entwickelte sich kanshi zu einer der beiden herausragenden poetischen Gattungen, die von Adeligen, Gelehrten und Priestern verwendet wurden; im Laufe der Jahrhunderte entwickelte es sich zu einer der beständigsten literarischen Formen Japans.
Diese Anthologie, die etwa 300 Kanshi von 80 Dichtern umfasst, ist die größte Sammlung übersetzter Kanshi, die je produziert wurde. Sie enthält eine Einführung in das Kanshi-Genre, Biografien der Dichter und ausführliche Anmerkungen. Die Gedichte zeichnen ein anmutiges Panorama des Lebens in der heianischen Hauptstadt und in den Provinzen und bieten seltene Einblicke in die privaten Sorgen, Vorlieben und Bestrebungen der wohlhabenden Menschen jener Zeit.
Kanshi florierte in Japan bis in die frühe Neuzeit und blieb bis in die Taisho-Zeit (1912-1926) lebendig. Die Langlebigkeit des Kanshi war zum Teil darauf zurückzuführen, dass es auch die bürgerliche Klasse und eine größere Anzahl von Frauen erreichte.
Obwohl die Ära der Kanshikomposition vorbei ist, nehmen weiterhin etwa 5 Millionen Japaner an Kanshirezitationskreisen teil. Während die japanische volkstümliche Literatur ausgiebig studiert wurde und im Westen relativ bekannt ist, haben die Kanshi weder in Japan noch im Ausland wissenschaftliche Aufmerksamkeit erhalten.
Es ist zu hoffen, dass die vorliegende Anthologie dieses wichtige Genre stärker in den Mittelpunkt der Japanstudien und in das Bewusstsein der westlichen Leser rückt.