
Seit den 1970er Jahren ist der Einfluss der orientalischen Philosophie, insbesondere der buddhistischen Tradition, auf den Bereich der Psychotherapie sehr groß. Der Taoismus hatte nicht den gleichen Einfluss auf moderne psychotherapeutische Modelle.
Doch bereits 1936 erstellte Alva LaSalle Kitselman, der damals an der Stanford University orientalische Sprachen mit Schwerpunkt Sanskrit studierte, seine eigene Version des klassischen Textes der taoistischen Tradition - des Buches von Lao Tzu mit dem Titel Tao Teh King. Seine Version dieses Klassikers war, wie er sagte, eher eine Neuformulierung als eine neue Übersetzung aus dem alten Chinesisch. Nach der Veröffentlichung des Buches und durch eine zufällige Begegnung mit einem der Bibliothekare in Stanford begann er zu erkennen, dass der Taoismus und die taoistische Philosophie als eine Form der Therapie genutzt werden könnten, und zwar in der Form, die er als "non-directiveness" oder "non-directive therapy" bezeichnete.
In den 1950er Jahren veröffentlichte Kitsleman einen Audiovortrag über seine frühen Erfahrungen mit dem Tao Teh King unter dem Titel "An Ancient Therapy". In diesem Vortrag verglich und kontrastierte er seine Anwendung der taoistischen Philosophie in der Psychotherapie mit dem Ansatz der "klientenzentrierten Therapie" von Carl R.
Rogers. Diese neue Veröffentlichung von Kitselmans Version des Tao Teh King und der Geschichte seiner Entdeckung wird hoffentlich ein echtes Interesse daran wecken, die Weisheit dieses klassischen taoistischen Textes mit modernen psychotherapeutischen Methoden zu verbinden. A.
L. Beau" Kitselman war ein bemerkenswerter Mann, ein Genie, dessen Interessen von Mathematik, Naturwissenschaften und Computerprogrammierung bis hin zur Erforschung des menschlichen Geistes reichten.