Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 3 Stimmen.
Techne Theory: A New Language for Art
Die Techne-Theorie von Henry Staten schlägt eine radikale Neuausrichtung der zeitgenössischen ästhetischen Philosophie, Kritik und Praxis vor.
Indem er das Verständnis für das Wesen und die Auswirkungen der Kunst (ob philosophisch, sozial oder politisch) anhand des altgriechischen Konzepts der Techne nachvollzieht, ist Staten in der Lage, eine neue Wertschätzung für das Kunstwerk als Werk zu wecken. Techne ist das systematische Wissen über menschliche Aktivitäten, das auf einem Handwerk oder einer angewandten Praxis basiert.
Sie prägt viele unserer Erfahrungen, wurde aber in der modernen Kunsttheorie und -kritik immer wieder übersehen, obwohl sie auf Platon und Aristoteles zurückgeht, die traditionell den Leser, Betrachter oder Zuhörer gegenüber dem Entstehungsprozess eines Werks privilegierten. Indem die Techne-Theorie die Perspektive der Interpretation derjenigen der Produktion unterordnet, bietet sie stattdessen eine originelle materialistische Kritik, die die traditionellen materialistischen Ansätze, die sich eher auf die sozioökonomischen Bedingungen konzentrierten, weiterentwickelt. Im Rahmen des „Reverse Engineering“ versucht der Techne-Interpret, das entstandene Werk rückwärts zu lesen, um den Entwurfs- und Produktionsprozess zu rekonstruieren, durch den das Werk ursprünglich entstanden ist.
Staten bewegt sich sowohl in der bildenden Kunst als auch in der Literatur, um ein Arbeitsmodell der Techne-Kritik zu entwickeln, das Kombinationen von Handlung und Struktur, Konzept und Praxis, Form und Inhalt, Möglichkeit und Wirklichkeit ermöglicht. Die Techne-Theorie übt eine wichtige Kritik an den romantischen Kunstauffassungen und der damit verbundenen restriktiven humanistischen Politik und schlägt stattdessen eine völlig neuartige Konzeption der individuellen künstlerischen Handlungsfähigkeit vor, die durch materialistische Begriffe definiert wird.