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Tempo and Tactus in the German Baroque: Treatises, Scores, and the Performance of Organ Music
Vor dem Aufkommen des Metronoms um ca. Vor dem Aufkommen des Metronoms um 1800 gab es kaum eine standardisierte, allgemein zugängliche Methode, um genau anzugeben, wie schnell musikalische Kompositionen gespielt werden sollten. Anstelle der absoluten Zeit (z. B. auf einem Metronom ablesbar) entwickelten Barockmusiker notationstechnische Hinweise für die relative Geschwindigkeit: Dies geschah in erster Linie durch Kombinationen von Zeitsignaturen und Notenwerten. Julia Dokters Tempo and Tactus in the German Baroque hilft dabei, diese Tempoangaben für moderne Interpreten zu entschlüsseln.
Teil 1 untersucht die metrische Theorie in Musiktraktaten von etwa 1600 bis 1790. Die Teile 2 und 3 untersuchen die Orgelpartituren wichtiger Komponisten wie J. S. Bach, Buxtehude, Weckman und Bruhns und präsentieren Fallstudien, die zeigen, wie barocke Tempobezeichnungen in Aufführungssituationen zusammenwirken können.
Der Leser erfährt, wie Barockmusiker das Mensursystem der Renaissance modifizierten, um Tempoverschiebungen einzubeziehen, wie die verschiedenen Zweier-, Dreier- und zusammengesetzten Metren zusammenhingen, wie die technische Darstellung der Griffelphantastik das Tempo beeinflusste, wie Tempowörter (z. B. Allegro) funktionierten und wie die Wahl der ausführenden Kräfte (z. B. Chor, Soloklavier usw.) die Art und Weise, wie das Tempo notiert wurde, beeinflussen konnte.
Dokters Buch wird zu einer grundlegenden Quelle für Interpreten von Barockmusik werden, nicht nur für Orgel- und Keyboard-Solorepertoire, sondern auch für andere Instrumente und Ensembles.
Julia Dokter lehrt Musikwissenschaft an der Georgia State University und Orgelspiel am Agnes Scott College.