Bewertung:

Das Buch ist eine viel beachtete Einführung in den Filmemacher Terrence Malick, die für ihre aufschlussreichen Analysen und ihren fesselnden Schreibstil bekannt ist. Es bietet Essays zu den ersten fünf Filmen von Malick und enthält einzigartige Interviews mit ihm.
Vorteile:Umfassend und aufschlussreich, poetischer Schreibstil, enthält seltene Interviews mit Malick, solider einführender Überblick über sein Kino, lässt den Leser Malicks Filme mehr schätzen.
Nachteile:Bescheidener Anspruch als Detailstudie, kann nicht alle befriedigen, die eine tiefgreifende Analyse suchen, beschränkt sich auf die ersten fünf Filme.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Für einen Regisseur, der in mehr als vier Jahrzehnten nur eine begrenzte Anzahl von Spielfilmen gedreht hat, genießt Terrence Malick einen außergewöhnlichen Ruf als einer der originellsten und unabhängigsten Regisseure Amerikas.
Lloyd Michaels analysiert Malicks erste vier Spielfilme eingehend und hebt dabei sowohl sich wiederholende formale Techniken wie Voiceover und die Kameraführung mit langen Objektiven als auch wiederkehrende Themen hervor, die aus der akademischen Ausbildung des Regisseurs in moderner Philosophie stammen. Wie Heidegger scheint Malick die menschliche Erfahrung der Natur als ein Geheimnis zu betrachten, das sich eher durch Stimmungen als durch Erkenntnis erschließt.
Wie Wittgenstein geht es ihm weniger darum, die Welt zu begreifen, als vielmehr darum, ihr Sein anzuerkennen. Michaels' kritischer Ansatz untersucht Malicks Synthese aus der Romantik der mythischen amerikanischen Erfahrung und der Ästhetik des europäischen Kunstfilms. Sein besonderes Augenmerk gilt paradigmatischen Momenten: der Billboard-Sequenz in Badlands, dem Vorspann von Days of Heaven, den philosophischen Gesprächen zwischen Witt und Welsh in The Thin Red Line und dem Epilog von The New World.
Michaels beleuchtet auch die zwei dunklen Jahrzehnte, die zwischen Days of Heaven und The Thin Red Line liegen, als der Regisseur größtenteils als Expatriate in Paris lebte. Zwei Interviews aus dem Jahr 1975 mit dem bekanntlich schwer fassbaren Malick runden den Band ab.