
Territoriality, Citizenship and Peacebuilding: Perspectives on Challenges to Peace in Africa
Die zivilen Konflikte in Afrika reichen von wenigen zwischenstaatlichen Kriegen bis hin zu zahlreichen innerstaatlichen Konflikten, die durch Sezessionsbewegungen, Irredentismus, Putsche und Gegenputsche, Völkermord, Befreiungskriege und ressourcenbasierte Kriege gekennzeichnet sind. Die verschiedenen Konfliktursachen in den vielfältigen und komplexen Gesellschaftsformationen des Kontinents werden in ethnischer Hinsicht gesehen und umfassen den Kampf um wirtschaftliche/ökologische Ressourcen, schwache Regierungsinstitutionen und Identitätsfragen wie Religion, Sprache und Rassenunterschiede.
Die zentrale Frage, die in diesem Band behandelt wird, ist, wie die strukturellen und analytischen Gründe für anhaltende zivile Konflikte in Afrika verstanden und erklärt werden können. Die Kernannahme ist, dass die meisten zivilen Konflikte in Afrika vor allem aufgrund der Art der Staatsbildung auf dem Kontinent ausbrechen. Weitere wichtige Variablen, die als Erklärungen für die anhaltenden zivilen Konflikte in Afrika südlich der Sahara und die langsamen Bemühungen um den Aufbau von Nationen auf dem gesamten Kontinent untersucht werden, sind Fragen der Territorialität, des Klimawandels, der ethnischen Zugehörigkeit, ideologischer Unstimmigkeiten, institutioneller Probleme, der Art des postkolonialen Staates, unreformierter Regierungs- und Wirtschaftsstrukturen sowie der Korruption.
In diesem Buch werden auch einige Ursachen für ungelöste Territorialitätsprobleme untersucht und ihre Zusammenhänge mit politischer Gewalt und soziopolitischen und kulturellen Spannungen im subsaharischen Afrika erläutert. Es werden Vorschläge gemacht, wie wissenschaftliche Forschung und Politik dazu beitragen könnten, künftige territoriale Konflikte in Afrika zu schlichten oder gar zu entschärfen.