
Texts, Scribes and Transmission: Manuscript Cultures of the Ismaili Communities and Beyond
In den letzten Jahrzehnten hat das Interesse an den Manuskriptkulturen der muslimischen Welt stark zugenommen. Das Studium von Manuskripten hat neue Perspektiven auf die Überlieferung von Texten und größere Fragen der kulturellen Praktiken, die in den gelehrten Kreisen der vormodernen muslimischen Gesellschaften weitergegeben wurden, ans Licht gebracht. Das intellektuelle und literarische Erbe der ismailitischen Gemeinschaften, die einen wichtigen Zweig des schiitischen Islams bilden, wurde jedoch bis vor kurzem in privaten und weitgehend unzugänglichen Bibliotheken aufbewahrt.
Dieser frei zugängliche Band versammelt Studien, die Einblicke in verschiedene Aspekte der Manuskriptkulturen bieten, die von den ismailitischen Gemeinschaften bis weit nach der weiten Verbreitung des Buchdrucks gepflegt wurden. Die vielfältigen Materialien, die durch diese Manuskripte in arabischer, persischer und indischer Sprache überliefert wurden, spiegeln auch die lehrmäßigen und literarischen Interessen der Muslime im Allgemeinen und anderer Gruppen aus den Gesellschaften, in denen die Ismailiten lebten, wider. Die Manuskripte tragen somit den Stempel ihres jeweiligen kulturellen Kontextes, nämlich einer Reihe von Regionen des Nahen Ostens, Zentral- und Südasiens.
Die Kapitel dieses Buches befassen sich nicht nur mit den vielfältigen Problemen der Textüberlieferung, sondern auch mit anderen damit zusammenhängenden Aspekten wie Kodikologie, Schreiber- und Lesepraktiken, Bildungs- und Sozialgeschichte, Autorschaft, Schrift, religiöse Identität und Interaktionen von Ideen über ideologische Konfessionen hinweg. Mit Beiträgen sowohl von erfahrenen als auch von jüngeren Wissenschaftlern ist der Band für all jene von Interesse, die sich mit Textforschung, Handschriften- und Literaturkulturen und Islamstudien beschäftigen.