Bewertung:

Das Buch „The Bodies Keep Coming“ von Dr. Brian Williams ist eine eindringliche Untersuchung des amerikanischen Gesundheitssystems, der Waffengewalt und des Rassismus anhand der persönlichen Erfahrungen und beruflichen Erkenntnisse des Autors als schwarzer Unfallchirurg. Es verbindet emotionale Erzählungen mit historischem Kontext und fordert die Leser auf, sich mit schwierigen gesellschaftlichen Themen auseinanderzusetzen.
Vorteile:Das Buch ist sehr eindrucksvoll und emotional und enthält sowohl persönliche Anekdoten als auch Statistiken, die die Zerrissenheit des Gesundheitssystems und den systemischen Rassismus aufzeigen. Der Schreibstil von Dr. Williams wird als fesselnd und roh beschrieben, was das Buch zu einem spannenden Lesevergnügen macht. Die Leser schätzen die offenen Diskussionen über schwierige Themen sowie die Hoffnung und Motivation für Veränderungen, die das Buch weckt. Viele fanden es nachvollziehbar und aufschlussreich, da es Erfahrungen beleuchtet, die in marginalisierten Gemeinschaften nachhallen. Die Leser erwähnen auch den pädagogischen Wert des Buches, sowohl für Personen im Gesundheitswesen als auch für allgemeine Leser.
Nachteile:Einige Leser empfinden die Thematik aufgrund der Diskussionen über Waffengewalt und Rassismus als schwer und emotional anstrengend. Außerdem wird das Buch zwar für seine Authentizität gelobt, aber einige Leser wünschen sich vielleicht eher konkrete Lösungen oder Aktionen als einen erzählerischen Schwerpunkt. Die Tiefe des Themas könnte für diejenigen, die mit den dargestellten Problemen weniger vertraut sind, eine Herausforderung darstellen.
(basierend auf 50 Leserbewertungen)
The Bodies Keep Coming: Dispatches from a Black Trauma Surgeon on Racism, Violence, and How We Heal
Ein Meisterwerk, das die strukturelle Ursache der Gewalt, die uns alle plagt, diagnostiziert.
Der Unfallchirurg und Professor Dr. Brian H. Williams hat schon alles gesehen: Schusswunden, Messerstechereien und traumatische Hirnverletzungen. In The Bodies Keep Coming führt Williams uns in die Traumaabteilung, wo sich die Wunden eines nationalen Notfalls anhäufen.
Als in Harvard ausgebildeter Arzt hat Williams gelernt, seinen Kopf unten zu halten und sein Skalpell bereitzuhalten. Als Schwarzer hat er gelernt, die Wut herunterzuschlucken, wenn Patienten ihn aufforderten, den Müll rauszubringen. Nur wenige Tage nach den tragischen Erschießungen zweier schwarzer Männer durch die Polizei versuchte Williams, das Leben von Polizeibeamten zu retten, die in Dallas beim tödlichsten Vorfall für die US-Strafverfolgungsbehörden seit 9/11 erschossen wurden. Im Rampenlicht einer Nation, die Wohlfühlgeschichten über Heldentum mehr liebt als harte Wahrheiten über Rassismus, musste Williams alles, was er über Medizin, Ungerechtigkeit und wahre Heilung zu wissen glaubte, neu überdenken.
Nun erzählt Williams in rohen und intimen Details nicht nur von den Ereignissen jener Nacht im Jahr 2016, sondern auch von der Trauer und Wut eines schwarzen Arztes, der an vorderster Front der Traumabehandlung steht. In der Tradition der Ärzte und Schriftsteller Atul Gawande und Damon Tweedy diagnostiziert Williams die Wurzeln der Gewalt, die uns plagt. Er zieht eine Verbindungslinie zwischen weißer Vorherrschaft, Waffengewalt und den Körpern, die er wiederzubeleben versucht, und er schärft den Blick des Chirurgen auf die strukturellen Missstände, die sich in den Körpern seiner Patienten manifestieren. Was wäre, wenn Rassismus ein Merkmal unseres Gesundheitssystems ist und nicht ein Fehler? Was wäre, wenn es genau dazu da ist, von rassistischer Ungleichheit zu profitieren?
Schwarze und braune Körper werden weiterhin von allen Arten von Gewalt geplagt werden, argumentiert Williams, bis sich etwas ändert. Solange wir Politik und Gesetz nicht durch Mitgefühl und Fürsorge verändern, wird es weiterhin Tote geben.