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Theatre of Incest
In normalem, alltäglichem Ton erzählt der Täter eine Geschichte von dreifachem Inzest: zuerst mit seiner Mutter als Kind und junger Mann, dann mit seiner Tochter, als er zum Mann heranwächst, und schließlich mit seiner Schwester im mittleren Alter.
Dieses urzeitliche Märchen brennt mit eisiger Leidenschaft, denn der Erzähler wechselt mit den familiären Beziehungen auch die Rollen. Die quasi-metaphysische Klarheit, mit der er sein seltsames Schicksal verfolgt, ist unheimlich, vor allem angesichts seiner scheinbaren Unschuld in Bezug auf die perverse Natur seiner Tabu-Bindungen und der theatralischen Kunstgriffe, mit denen er sie verfolgt.
Am Ende ist sein leidenschaftliches Verlangen so ernst, dass sich der Leser fragt, ob er wirklich ein Monster oder ein Unschuldiger ist: Wer lenkt hier wen?