
Theatre Censorship in Contemporary Europe: Silence and Protest
"Welches sind die (politischen, sozialen, rechtlichen und kulturellen) Kontexte der Theaterzensur im Europa des einundzwanzigsten Jahrhunderts? Angesichts der Abschaffung staatlich sanktionierter und institutioneller Formen der Theaterzensur im späten zwanzigsten Jahrhundert, der Vorherrschaft autoritärer und populistischer Politik und der Eskalation der so genannten "Kulturkriege", auf welche Weise und in welchem Ausmaß manifestiert und verbreitet sich die Theaterzensur heute? Wie reagiert die Zensur (oder auch nicht) auf staatliche, wirtschaftliche, moralische und religiöse Umstände? Und wie haben Theatermacher in Europa in der jüngeren Vergangenheit zensorische Verbote angefochten oder ihnen entgegengewirkt? Dieser Sammelband ist die erste gesamteuropäische Studie zur zeitgenössischen Theaterzensur.
Eine internationale Gruppe von Wissenschaftlern untersucht, wie neue Formen der Zensur Künstler zum Schweigen bringen und Aufführungen kontrollieren; sie erforschen, wie Theaterkünstler auf die Beschränkungen reagieren, die ihrer Arbeit in verschiedenen Ländern auferlegt werden, und analysieren, wie sich uralte politische, religiöse und moralische Tabus auf das Theaterschaffen und die Theaterrezeption auswirken. Die Leser sind eingeladen, sich nicht nur mit den verschiedenen Mechanismen der Zensur, einschließlich ihrer verdeckten Formen, auseinanderzusetzen, sondern auch mit der Frage, was, wann, wie und warum zensiert wird, insbesondere im Zusammenhang mit den sensiblen Themen Religion, Ethnie, Sexualität und Nationalismus.
Indem sie sich auf die Arbeit der wichtigsten europäischen Theaterschaffenden sowie auf bedeutende Produktionen und Aufführungen konzentrieren, reflektieren die Autoren die Auswirkungen der Zensur auf die Kunstpolitik und die kulturellen Aktivitäten sowie die Formen des Protests, die dagegen mobilisiert wurden".