
Issue Voting: An Introduction
In unserem umfragegesteuerten Zeitalter sind politische Meinungsumfragen zu einer Art akademischer Industrie geworden. Forscher haben zahlreiche Modelle vorgeschlagen, um die Beziehung zwischen einem bestimmten Thema und dem Wählerverhalten zu erklären, aber es gibt keinen Konsens darüber, welche Ansätze am besten funktionieren.
Issue Voting bietet einen willkommenen Überblick über die verschiedenen heute verwendeten Modelle, ihre Stärken und ihre Schwächen. In den Anfängen der Demokratie spielten Themen eine führende Rolle bei der Gestaltung der amerikanischen und westeuropäischen Parteiensysteme. Liberale Parteien wurden explizit gegründet, um Privilegien zu bekämpfen, konservative Parteien, um das Militär oder die Monarchie zu verteidigen, sozialistische Parteien, um für die Gewerkschaften einzutreten, Agrarparteien, um für die Umverteilung von Land zu kämpfen.
Als in den 1940er Jahren die ersten Wahlstudien veröffentlicht wurden, spielte die Frage der Wahlbeteiligung jedoch nur noch eine untergeordnete Rolle. Stattdessen spiegelte die Stimmabgabe des Normalbürgers Gruppennormen wider - Klassen-, ethnische, religiöse und geografische Normen - und der wichtigste Faktor für das Wahlverhalten war die Identifikation mit einer Partei, gefolgt von der Identifikation mit einem Kandidaten. In den frühen 1970er Jahren gab es Hinweise auf einen Anstieg des Issue-Votings, und seither haben politische Autoren viele Modelle vorgeschlagen, um die Mechanismen zu beschreiben.
Ihre Vorschläge finden sich jedoch in der Regel entweder in Fachartikeln, die sich auf einen isolierten Aspekt des Issue-Votings konzentrieren, oder in Studien zu einzelnen Wahlen, in denen in einem Kapitel ein Ad-hoc-Modell für diesen Anlass vorgestellt wird. Dieser Band bietet einen dringend benötigten Überblick über die verfügbaren Ansätze. Ole Borre zeigt, wie die verschiedenen Modelle Konsistenz, Positions- und Problemdistanz, Auffälligkeit, Valenzfragen und Leistung hervorheben.
Er hält die Statistiken einfach, illustriert die verschiedenen Ansätze mit aktuellen britischen und dänischen Wahldaten und bevorzugt, wann immer möglich, die lineare Regression. Issue Voting wird für Politikwissenschaftler und moderne Historiker von unschätzbarem Wert sein, die versuchen, dieses zentrale demokratische Phänomen zu verstehen.