
Theorizing Art Cinemas: Foreign, Cult, Avant-Garde, and Beyond
Der Begriff "Kunstkino" wurde auf viele Filmprojekte angewandt, darunter die Film-d'Art-Bewegung, die Avantgarden der Nachkriegszeit, verschiedene asiatische New Waves, das New Hollywood und amerikanische Indie-Filme, aber bis jetzt hat niemand definiert, was "Kunstkino" eigentlich ist. Theorizing Art Cinemas stellt den traditionellen, hochtrabenden Begriff des Kunstkinos auf den Kopf und verfolgt einen flexiblen, umfassenden Ansatz, der das Kunstkino als eine vorhersehbare Art und Weise betrachtet, Filme als "Kunst"-Filme zu bewerten - eine Aktivität, die in der gesamten Filmgeschichte und in allen Filmsubkulturen stattgefunden hat - und nicht als ein traditionelles Genre im Sinne einer bestimmten Gruppe von Formen oder einer geschlossenen historischen Periode oder Bewegung.
David Andrews beginnt mit einer Geschichte des "Supergenres" Kunstkino von den Anfängen des Stummfilms bis zur europäischen Invasion der Nachkriegszeit, die den italienischen Neorealismus, die französische Neue Welle und den Neuen Deutschen Film in den Vordergrund rückte und zur Entwicklung der Autorentheorie führte. Anschließend erörtert er die Mechanismen des Kunstkinos, von Kunsthäusern, Filmfestivals und der akademischen Disziplin der Filmwissenschaft bis hin zum Publikum und den Vertriebssystemen für das Kunstkino als Ganzes.
Dieser weitreichende Ansatz ermöglicht es Andrews, eine Theorie zu entwickeln, die sowohl das obere als auch das untere Ende des Kunstkinos in all seinen verschiedenen Aspekten umfasst, einschließlich Weltkino, Avantgardefilme, Experimentalfilme und Kultkino. Allen diesen Kunstkinos gemeinsam ist laut Andrews die Betonung von Qualität, Autorenschaft und Antikommerzialismus, unabhängig davon, ob es sich um einen Lieblingsfilm eines Filmfestivals oder einen Mitternachtsfilm handelt.