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Thomas Cranmer hat einen festen Platz in der englischen Geschichte, doch die Komplexität seines Charakters ist im Dunkeln geblieben, und er ist nach wie vor eine der problematischsten Figuren der Tudorzeit. Susan Wabudas Biografie wirft nicht nur ein neues Licht auf den privaten Cranmer, sondern auch auf die Qualitäten, die ihn befähigten, eine sich wandelnde politische Landschaft zu meistern und eine neue englische Kirche aufzubauen.
Cranmer war von Natur aus sportlich, jagte gern und sammelte eifrig Bücher. Er war mit mehreren lebenslangen Freundschaften gesegnet und setzte zweimal seine Karriere aufs Spiel, indem er die Frauen heiratete, die er liebte. Als geschickter Debattierer und geschickter Politiker versuchte Cranmer, seine langfristigen Pläne für die Kirche gegen die unmittelbaren Anforderungen des Überlebens am Hof abzuwägen. Stets gehorsam, aber nie ganz vertrauenswürdig, musste er den Willen seines Gottes mit dem Willen des Monarchen, dem er diente, in Einklang bringen.
Viel zu lange hat Cranmers Erbe das Leben des Mannes selbst überschattet, doch diese neue Biografie bereichert und erweitert unser Verständnis beider. Die leicht zugängliche und informative Lektüre wird für Studenten und Wissenschaftler der englischen Reformation und des Tudor-Zeitalters unverzichtbar sein.