
In den letzten zwei Jahrzehnten hat der deutsche Künstler Thomas Schutte (geb.
1954) neben seinem bekannteren bildhauerischen Werk auch Aquarelle und Zeichnungen von Bekannten und Freunden sowie zahlreiche Selbstporträts (wie die Spiegelzeichnungen) geschaffen. Diese Zeichnungen entstehen oft in Serien, denn Schutte nähert sich immer wieder demselben Thema, wobei er obsessiv alle Blickwinkel abdeckt und methodisch die Möglichkeiten ausschöpft.
Die Zeichnungen von Schutte fließen direkt in seine skulpturalen Porträts ein, die in einem ähnlichen Geist entstehen. Mit 130 farbigen Reproduktionen bietet Faces and Figures eine selektive, themenbezogene Schutte-Retrospektive, die diese Porträts und andere Arbeiten auf Papier sowie Keramik- und Bronzeskulpturen zeigt - einschließlich des beeindruckenden „Vater Staat“, einer hoch aufragenden Stahlfigur, die trotz ihrer Größe zerbrechlich und isoliert wirkt.