Bewertung:

Das Buch präsentiert eine revidierte Sichtweise der Nation of Islam (NOI) und untersucht ihre bedeutende Rolle bei der Gefängnisreform und der breiteren schwarzen Freiheitsbewegung, wobei die Wahrnehmung der NOI als unpolitisch in Frage gestellt wird.
Vorteile:Gut recherchiert und aufschlussreich, bietet es eine prägnante und erhellende Perspektive auf die Beteiligung der NOI an der Gefängnisreform. Fesselnd genug, um das Interesse während der Quarantäne aufrechtzuerhalten, und von den Lesern für ihr Wissen und ihre Tiefe geschätzt.
Nachteile:Die Fokussierung auf die Beziehung der NOI mit dem Gefängnisstaat könnte die religiösen Aspekte übersehen, was einige Leser als einschränkend empfinden könnten.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Those Who Know Don't Say: The Nation of Islam, the Black Freedom Movement, and the Carceral State
Der Kampf gegen Inhaftierung und Polizeigewalt war ein zentrales Element der schwarzen Freiheitsbewegung der Nachkriegszeit. In dieser kühnen neuen politischen und intellektuellen Geschichte der Nation of Islam rückt Garrett Felber die Nation in den Mittelpunkt der Bürgerrechtsbewegung und der Entstehung des modernen Gefängnisstaates.
Dabei deckt er einen facettenreichen Freiheitskampf auf, der sich auf Polizeiarbeit und Gefängnisse ebenso konzentrierte wie auf die Aufhebung der Rassentrennung in Schulen und das Wahlrecht. Das Buch untersucht die Bemühungen um den Aufbau breit angelegter Basiskoalitionen zwischen Liberalen, Radikalen und Nationalisten, die sich dem Überwachungsstaat entgegenstellen und für die lokale Selbstbestimmung der Schwarzen kämpfen. Es beleuchtet die zweideutige Stellung der Nation of Islam im Besonderen und der schwarzen nationalistischen Organisationen im Allgemeinen in einer Zeit, die durch gewaltlosen Widerstand, Desegregationskampagnen und rassistischen Liberalismus geprägt ist.
Durch die provokative Dokumentation des Zusammenspiels zwischen Strafverfolgungsbehörden und muslimischen Gemeinschaften zeigt Felber, wie staatliche Repression und muslimische Organisierung den Grundstein für den modernen Gefängnisstaat und die zeitgenössische Gefängnisbewegung gelegt haben, die sich diesem entgegenstellt. Nach gründlichen Recherchen beleuchtet Felber neue Schauplätze und Formen des politischen Kampfes, als Muslime unter Aufsicht in Gefängnishöfen beteten und mit Hilfe des politischen Theaters im Gerichtssaal den Staat vor Gericht stellten.
Diese Geschichte zeigt bekannte Persönlichkeiten auf neue Art und Weise - Malcolm X, der Anwalt im Gerichtssaal, und A. Philip Randolph, der Koalitionsbauer aus Harlem - und hebt gleichzeitig die vergessene Organisation von einfachen Aktivisten in Gefängnissen wie Martin Sostre hervor.
Diese definitive Darstellung erinnert daran, dass Islamophobie, staatliche Überwachung und Polizeigewalt tiefe Wurzeln in der staatlichen Unterdrückung schwarzer muslimischer Gemeinschaften haben.