Bewertung:

Das Buch stellt wichtige Forschungsergebnisse über das Gefühlsleben von Jungen und ihre Beziehungen zu männlichen Gleichaltrigen vor und zeigt auf, wie gesellschaftliche Erwartungen zu einer Abkehr von intimen Freundschaften während der Pubertät führen. Die Autorin Niobe Way stützt sich auf ausführliche Interviews, um die Bedeutung männlicher Freundschaften und die Folgen ihres Rückgangs zu untersuchen.
Vorteile:Das Buch wird für seine gründliche Recherche, seinen überzeugenden Inhalt und seinen Fokus auf ein wichtiges gesellschaftliches Thema gelobt. Viele Leser finden die Erkenntnisse aufschlussreich, insbesondere was die emotionalen Bedürfnisse von Jungen und die Auswirkungen des gesellschaftlichen Drucks auf ihre Freundschaften betrifft. Es gilt als Pflichtlektüre für Eltern, Erzieher und Fachleute, die mit Jungen zu tun haben.
Nachteile:Kritiker weisen darauf hin, dass das Buch übermäßig lang ist und eine sich wiederholende Struktur aufweist, was seine Gesamtwirkung beeinträchtigt. Einige sind der Meinung, dass es an individuellen Erzählungen mangelt, die für Tiefe und Engagement hätten sorgen können. Außerdem gibt es Meinungen, dass der Inhalt trotz der Wichtigkeit des Themas in einem kürzeren Format hätte zusammengefasst werden können.
(basierend auf 17 Leserbewertungen)
Deep Secrets: Boys' Friendships and the Crisis of Connection
"Jungen sind emotionale Analphabeten und wollen keine intimen Freundschaften". In diesem empirisch fundierten Buch, das unsere Stereotypen über Jungen und Männer in Frage stellt, zeigt Niobe Way, wie intensiv die Intimität von Jungen im Teenageralter ist, insbesondere in der frühen und mittleren Adoleszenz. Jungen teilen nicht nur ihre tiefsten Geheimnisse und Gefühle mit ihren engsten männlichen Freunden, sie behaupten auch, dass sie ohne sie "durchdrehen" würden. Doch wenn Jungen zu Männern werden, werden sie misstrauisch, verlieren diese Freundschaften und fühlen sich isoliert und allein.
Deep Secrets stützt sich auf Hunderte von Interviews, die während der gesamten Pubertät mit schwarzen, lateinamerikanischen, weißen und asiatischen Jungen geführt wurden, und deckt auf, auf welche Weise wir uns eine falsche Geschichte über Jungen, Freundschaften und die menschliche Natur erzählt haben. Die Beschreibungen der Jungen über ihre Männerfreundschaften klingen eher wie "etwas aus Love Story als aus Herr der Fliegen". "Doch in der späten Pubertät haben Jungen das Gefühl, dass sie "zum Mann werden" müssen, indem sie stoisch und unabhängig werden. Verletzliche Gefühle und intime Freundschaften sind etwas für Mädchen und schwule Männer. "No homo" wird zu ihrem Mantra.
Diese Ergebnisse sind alarmierend, wenn man bedenkt, was wir über den Zusammenhang zwischen Freundschaften und Gesundheit und sogar Langlebigkeit wissen. Way vertritt die Ansicht, dass es sich nicht um eine "Krise der Jungen" handelt, sondern dass Jungen eine "Krise der Bindung" erleben, weil sie in einer Kultur leben, in der menschliche Bedürfnisse und Fähigkeiten einem Geschlecht (weiblich) und einer Sexualität (schwul) zugeordnet werden und somit diejenigen entmutigt werden, die keines von beiden sind. Way argumentiert, dass die Lösung darin liegt, die Ungenauigkeit unserer Geschlechterstereotypen aufzudecken und diese kritischen Beziehungen und grundlegenden menschlichen Fähigkeiten zu fördern.