
Animal Breeding, Welfare and Society
Die Entscheidung darüber, wann, wie, wie oft und mit wem sich ein Tier fortpflanzt, verlagert sich zusehends weg von evolutionären Zwängen und hin zu menschlichen Zwecken: Dazu gehören die Zucht von jährlich rund 50 Milliarden Säugetieren und Vögeln für die Lebensmittelproduktion, die Zucht von Rassehunden und -katzen, Rennhunden und -pferden, spezialisierte Labortierstämme und der Einsatz der Reproduktionswissenschaft zur Erhaltung gefährdeter Arten oder Rassen und zur Begrenzung unerwünschter Populationen von Schädlingen und nicht heimischen Arten.
Die Ethik und die Nachhaltigkeit dieses Eingriffs in das Fortpflanzungsleben der Tiere wurden jedoch bisher weder von Fachleuten noch von der Öffentlichkeit ausreichend untersucht. In diesem Buch werden die Methoden, die Beweggründe und die Folgen der menschlichen Eingriffe in die Tierzucht im Hinblick auf die Gesundheit, das Verhalten und das Wohlbefinden der Tiere erörtert.
Es untersucht, wo wir heute stehen und welche Möglichkeiten wir haben, und wirft einen Blick auf eine Zukunft, in der wir Tiere als fühlende Wesen mehr respektieren und die Zügel der Fortpflanzungskontrolle lockern könnten.