Bewertung:
Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 6 Stimmen.
Titian's Vision of Women: Beauty - Love - Poetry
Wie die Kultur des Venedigs der Renaissance Tizians zeitlose Frauenbilder prägte
Im Venedig des 16. Jahrhunderts entstand ein neues Ideal weiblicher Schönheit, als Frauen neue Erbrechte und mehr gesellschaftliche Macht erlangten. In den Schriften der Dichter und Humanisten erlangte die Konstruktion der begehrten, geliebten Frau eine bürgerliche Bedeutung. Der entscheidende Anstoß für die visuelle Umsetzung dieses Ideals kam vom größten Künstler Venedigs: Tizian. Für ihn war die künstlerische Schönheit identisch mit der weiblichen Schönheit. Ihn interessiert weniger der Kanon der äußeren Schönheit als vielmehr der Charakter einer Frau, die Weiblichkeit als solche. Tizian erhebt jede Darstellung einer Frau zu einer Feier der Weiblichkeit.
Dieses Buch veranschaulicht die venezianische Darstellung der Frau im 16. Jahrhundert anhand von Vergleichen zwischen Tizian und anderen Malern seiner Zeit, wie Sebastiano del Piombo, Lotto, Palma il Vecchio, Paris Bordone, Veronese und Tintoretto. Sie untersucht die verschiedenen Aspekte der Idealisierung der Frau in der Spätrenaissance: von realistischen Porträts bis hin zu zunehmend poetischen Variationen, in denen die Darstellung der Frau ihren Höhepunkt als Geschichte, Mythos und Allegorie erreicht.
Der reich bebilderte Band befasst sich auch mit der Kleidung und den Frisuren der Porträtierten in realen und idealen Porträts sowie mit der zeitgenössischen Mode mit ihrer Vorliebe für prächtige Stoffe und kostbare Juwelen und Perlen.
Tizian (1488/90-1576), geboren als Tiziano Vecellio, gilt neben Tintoretto und Veronese als einer der größten Maler der italienischen Renaissance in Venedig. Er wurde in der Republik Venedig geboren, wo er bei Giovani Bellini in die Lehre ging und wo er bis zu seinem Tod lebte.
