Bewertung:

Das Buch „Tokio zu Fuß“ von Florent Chavouet bietet eine skurrile und fesselnde Darstellung des Lebens in Tokio, wobei der Schwerpunkt eher auf den alltäglichen Erfahrungen und der Umgebung als auf den Touristenattraktionen liegt. Es ist mit charmanten Skizzen illustriert und dient als persönliches Reisetagebuch, das sowohl Einheimische als auch Kenner der Stadt anspricht, obwohl es kein traditioneller Reiseführer ist.
Vorteile:⬤ Clevere und ansprechende Illustrationen
⬤ fangen die Essenz des Alltagslebens in Tokio ein
⬤ bieten einzigartige Einblicke in die Kultur
⬤ wecken Nostalgie bei denen, die in Japan gelebt haben
⬤ gut gegliedert nach Stadtteilen
⬤ unterhaltsam für Einheimische und Touristen
⬤ weckt die Neugier auf die Stadt
⬤ leicht und visuell ansprechend.
⬤ Kein Reiseführer
⬤ möglicherweise nicht geeignet für Erstbesucher von Tokio, die Hilfe bei der Navigation suchen
⬤ einige Leser bemerkten Probleme mit der Qualität der Kindle-Ausgabe
⬤ könnte als zu wenig tiefgründig oder substanziell für diejenigen empfunden werden, die umfassendere kulturelle Einblicke suchen.
(basierend auf 147 Leserbewertungen)
Tokyo on Foot: Travels in the City's Most Colorful Neighborhoods
Dieses preisgekrönte Buch ist sowohl eine illustrierte Tour durch ein Tokio, das in Japan-Reiseführern selten zu sehen ist, als auch die warmherzigen, witzigen, visuell reichen und stets unterhaltsamen grafischen Memoiren eines Künstlers.
Florent Chavouet, ein junger Grafiker, verbrachte sechs Monate damit, Tokio zu erkunden, während seine Freundin dort ein Praktikum in einem Unternehmen absolvierte. Jeden Tag machte er sich mit einem Beutel voller Farbstifte und einem Skizzenblock auf den Weg und besuchte verschiedene Stadtteile. Dieses beeindruckende Buch hält die Stadt fest, die er bei seinen Abenteuern kennengelernt hat. Es ist nicht das Tokio der Pauschalreisen und der Hochglanz-Reiseführer, sondern ein düsterer, lebendiger Ort, voll von gewöhnlichen Menschen, die ihrem täglichen Leben nachgehen, und den Szenen und Aktivitäten, die sich auf den Straßen einer geschäftigen Metropole abspielen.
Hier trifft man Geschäftsleute, Hipster, Studenten, Großmütter, Ladenbesitzer, Polizisten und andere urbane Typen und Stämme in allen möglichen Kleidern und Frisuren. Ein Tempel schmiegt sich zwischen Wolkenkratzern.
Der Lebensmittelladen an der Ecke beherbergt eine bunte Mischung aus Wohnungen, Cafés und Geschäften, die sich oft in Stromleitungen verheddern.
Der Künstler mischt verschiedene Stile und versieht seine Bilder mit ironischen Kommentaren und Beobachtungen. Realistisch wiedergegebene Werbung oder Plakate von Popstars kontrastieren mit Cartoon-Skizzen von ikonischen Objekten oder skurrilen Vignetten, wie einer Hausfrau, die mit ihrem Hausschwein spazieren geht, einer Godzilla-Statue in einem örtlichen Park und einem städtischen Angelteich, der 400 Yen pro halbe Stunde kostet.
Dieser sehr persönliche Reiseführer durch Tokio ist nach Stadtteilen gegliedert und enthält handgezeichnete Karten, die einen Überblick über die einzelnen Stadtteile geben, aber das, was sie ausmacht, ist das, was dem Künstler ins Auge gefallen ist und sein großes Zeichentalent angezogen hat. Florent Chavouet beginnt seine Einführung mit der Feststellung, dass "Tokio die schönste aller hässlichen Städte sein soll". Mit Witz, einem spielerischen Sinn für Humor und den vielfarbigen Stiften seines Sets lässt er die Frage nach der Hässlichkeit oder Schönheit der Stadt beiseite und fängt das japanische Wesen einer großen Stadt in diesem wahrhaft lebendigen Porträt ein.