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Tolkien, Enchantment, and Loss: Steps on the Developmental Journey
Tolkiens verzauberte Weltanschauung als literarische Form und als psychologischer Kampf
Diese einzigartige Studie konzentriert sich auf die Themen Verzauberung und Verlust in der Fiktion von J. R. R. Tolkien und bezieht Elemente der Entwicklungspsychologie mit ein, um sowohl Tolkiens Leben als auch seine Kunst zu erforschen, was unser Verständnis der Wechselbeziehung zwischen seiner Biografie und seinem Schreiben vertieft.
John Rosegrant berichtet, dass Tolkiens frühe Jahre von zahlreichen Traumata geprägt waren: der Verlust beider Elternteile, schwere Krankheiten, Armut und der Einsatz auf dem Schlachtfeld im Ersten Weltkrieg, einschließlich des Verlusts von engen Freunden. Dennoch präsentiert er in den Geschichten von Mittelerde eine verzauberte Weltsicht, und diese Spannung zwischen Verzauberung und Entzauberung - wie sie sich aus bedeutenden Traumata und Verlusten ergibt - steht im Mittelpunkt von Tolkiens kreativen Bemühungen.
Kurz gesagt, Tolkiens schöpferische Anstrengung kann, vor allem aus der Perspektive seiner eigenen psychologischen Entwicklung, als eine Möglichkeit verstanden werden, angesichts eines großen persönlichen Verlustes ein Gefühl der Verzauberung aufrechtzuerhalten. Im Laufe unseres Lebens müssen wir in verschiedenen Phasen frühere Formen der Verzauberung aufgeben und reifere Formen entwickeln, damit das Leben nicht öde, trist oder trostlos wird. Wie Rosegrant argumentiert, fand Tolkien Wege, seine persönlichen Verluste und Kämpfe zu nutzen, um in seiner Kunst universelle psychologische Themen anzusprechen, was seinem Werk große emotionale Raffinesse und Komplexität verlieh.
Das Buch Tolkien, Verzauberung und Verlust vertieft unser Verständnis von Tolkien und hilft uns zu erkennen, wie Tolkien unser Verständnis des Lebens erweitert und bereichert.