Tolstois Pazifismus

Tolstois Pazifismus (Colm McKeogh)

Originaltitel:

Tolstoy's Pacifism

Inhalt des Buches:

Leo Tolstoi (1828-1910) war der einflussreichste, anspruchsvollste und provokanteste Pazifist seiner Generation. Jahrhunderts war er die berühmteste lebende Persönlichkeit. Sein internationales Renommee verdankte er nicht nur seinen großartigen Romanen, sondern auch seiner Ablehnung von Gewalt und Staat. Tolstoi war in den letzten drei Jahrzehnten seines Lebens ein strikter Pazifist und schrieb ausführlich über ein zentrales Thema der Politik, nämlich die Anwendung von Gewalt zur Aufrechterhaltung der Ordnung, zur Förderung der Gerechtigkeit und zur Sicherung des Überlebens der Gesellschaft, der Zivilisation und der menschlichen Gattung. Er lehnte die Anwendung von physischer Gewalt zu diesen oder anderen Zwecken vorbehaltlos ab. Tolstoi war eher ein religiöser Pazifist als ein ethischer oder politischer Pazifist. Sein Pazifismus wurzelte nicht in einer moralischen Doktrin oder einer politischen Theorie, sondern in seiner geradlinigen Lesart der Lehren Jesu, wie sie in den Evangelien aufgezeichnet sind. Trotz seiner Berühmtheit ist Tolstois Pazifismus nach wie vor unzureichend erforscht. Hundert Jahre nach seinem Tod ist Tolstoi in der Politikwissenschaft eine unbekannte Figur, die man, wenn überhaupt, nur als Autor von mahnenden Zitaten über die Falschheit von politischer Gewalt oder von Treue zum Staat kennt. Dieses politikwissenschaftliche Werk bietet eine Darstellung von Leo Tolstoi als christlichem Denker über politische Gewalt. Es stellt Tolstois Pazifismus als ein eindrucksvolles Beispiel für den Einfluss des religiösen Idealismus auf politische Einstellungen dar.

Der russische Romancier bietet eine lehrreiche Fallstudie über den christlichen Pazifismus und über die Anziehungskraft und das Versagen strenger, buchstabengetreuer und vereinfachender religiöser Ansätze für die vielen und komplexen Fragen der Politik. Die politischen Implikationen von religiösem Fundamentalismus, buchstabengetreuem Schrifttum und christlichem Glauben sind heute ein sehr aktuelles Thema, und die zeitgenössische Diskussion darüber sollte den Pazifismus nicht ausklammern. In dieser ersten Studie eines Politikwissenschaftlers über Tolstois Pazifismus enträtselt Colm McKeogh die Komplexität von Tolstois Schriften über Christentum und politische Gewalt. Dieses Werk dient den Politikwissenschaftlern, indem es relevante Auszüge aus Tolstois Schriften zusammenführt und eine prägnante Behandlung der politischen Kernfragen bietet. Es stellt fest, dass Tolstoi in erster Linie für Gewaltlosigkeit und nicht für Nicht-Widerstand eintritt. McKeoghs Arbeit bewertet dann die innere Konsistenz von Tolstois Pazifismus, seine Verankerung in den Evangelien und der christlichen Tradition, seine politischen und antipolitischen Implikationen und den Sinn des Lebens, den er bietet. Er kommt zu dem Schluss, dass Tolstoi der pazifistischen Sache einen großen Dienst erweist (mit seiner Verteidigung des Friedens, der im Zentrum der Botschaft Christi steht), ihr aber auch schadet (indem er den Frieden von der Liebe trennt, die in der Botschaft Christi noch zentraler ist).

Tolstois politisches und religiöses Vermächtnis ist nicht das eines Propheten, eines sozialen Aktivisten, eines moralischen Reformers, eines politischen Idealisten oder pazifistischen Theoretikers, sondern das eines Dissidenten. Jahrhunderts, ein Mann, der das System aufs Schärfste verurteilte und sich weigerte, irgendetwas zu tun, das als Kompromiss mit dem System ausgelegt werden könnte. Er hinterließ eine kraftvolle Aussage über die dringende menschliche Notwendigkeit, unser tägliches Leben mit einer tiefen und erfüllenden Vorstellung vom Sinn des Lebens zu verbinden. Tolstois Pazifismus ist wichtig für Politikwissenschaft, christliche Ethik, Literatur und russische Sammlungen.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9781604976342
Autor:
Verlag:
Sprache:Englisch
Einband:Hardcover

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