
Topological Imagination: Spheres, Edges, and Islands
Das kühne und grenzüberschreitende Buch The Topological Imagination schafft Raum für eine intellektuelle Begegnung mit der Form der menschlichen Vorstellungskraft. Angus Fletcher verbindet zwei normalerweise gegensätzliche Bereiche, nämlich Literatur und Mathematik, und kartografiert die sich ständig verändernden Konturen und Dimensionen der Vorstellungskraft. Auf diesem Weg zwingt er uns, unsere menschliche Existenz auf der ungewöhnlichsten Kugel, die je erdacht wurde, neu zu sehen.
Worte und Zahlen sind die beiden Kräfte, die in unserer Welt Werte schaffen. Die Poesie und andere Formen der kreativen Literatur erweitern unsere Fähigkeit, durch den Einsatz von Metaphern zu bewerten. In diesem Sinne deckt sich die literarische Vorstellungskraft mit der Topologie, dem Zweig der Mathematik, der sich mit Form und Raum beschäftigt. Die Topologie erfasst eher die Qualität von Geometrien als ihre quantifizierbaren Maße. Sie stellt sich vor, wie Formen gebogen, verdreht oder gedehnt werden können, ohne den Kontakt zu ihren ursprünglichen Formen zu verlieren - eine der Entdeckungen des Mathematikers Leonhard Euler aus dem 18. Jahrhundert, dessen Polyedertheorem zeigte, wie Formen "Beständigkeit im Wandel" bewahren, wie ein alterndes, aber vertrautes Gesicht.
Die geheimnisvolle Dimensionalität unserer Existenz, so Fletcher, hängt damit zusammen, dass wir eine Welt bewohnen, die auch uns bewohnt. Theorien der zyklischen Geschichte spiegeln zirkulierende biologische Muster wider; der Tag-Nacht-Zyklus prägt unsere adaptiven, emergenten Denkmuster; die Topologie von Inseln prägt die Evolution der Evolutionstheorie. The Topological Imagination verbindet Literatur, Philosophie, Mathematik und Wissenschaft und ist ein dringendes und transformatives Werk, das zum Nachdenken anregt.