Bewertung:

Das Buch bietet eine gründliche technische Geschichte der britischen Torpedoboote, ein Thema, das in der Marinegeschichte oft übersehen wird. Es bietet eine umfangreiche Dokumentation, Illustrationen und Anhänge, obwohl das kleinere Format und einige Probleme mit der Reproduktionsgröße von Lesern bemängelt wurden.
Vorteile:Gut recherchiert und organisiert, ausgezeichnete technische Dokumentation und Abbildungen, informative Anhänge und informativer Inhalt über eine vernachlässigte Klasse von Kriegsschiffen.
Nachteile:Kleineres Format als erwartet für den Preis, minderwertiges Papier und Probleme mit der Größe der Farbreproduktionen. Einige Leser hätten sich detailliertere Strichzeichnungen und Konstruktionsinformationen gewünscht.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Royal Navy Torpedo Vessels, 1870-1914
Der selbstfahrende Torpedo, auch Lokomotivtorpedo genannt, war ein Wendepunkt in der Geschichte der Seekriegsführung. Zum ersten Mal konnte das größte Kriegsschiff durch eine Waffe versenkt werden, die vom kleinsten Schiff getragen wurde, und die meisten Seestreitkräfte erkannten schnell das Potenzial.
Obwohl die Royal Navy im 19. Jahrhundert für ihren technologischen Konservatismus bekannt war, gehörte sie zu den "frühen Anwendern" des Torpedos und war maßgeblich an der Entwicklung des kleinen Schnellboots beteiligt, das zum bevorzugten Trägersystem wurde: das Dampftorpedoboot. Vor der revolutionären Erfindung von Robert Whitehead, die den selbstangetriebenen Torpedo zu einer praktischen Waffe machte, wurden Torpedos aus früheren Unterwassersprengkörpern - Minen, Spieren und Schlepptorpedos - abgeleitet.
Die Admiralität war so beeindruckt, dass sie die Rechte an Whiteheads Gerät erwarb, und in der Folgezeit machte die Royal Navy einen Großteil der ersten Schritte bei der Konstruktion von Torpedobooten. Dabei wurden sie von Bootsbauern wie Thornycroft und Yarrow, die sich bereits auf kleine Schnellboote spezialisiert hatten, tatkräftig unterstützt. Les Brown hat eine eingehende Studie über das Dampftorpedoboot der Royal Navy verfasst.
Der Kern dieses Buches ist eine detaillierte Entwicklungsgeschichte der britischen Torpedoboote, von den frühen Experimenten wie Vesuvius und Polyphemus über die TBs der ersten Klasse bis hin zu den so genannten Küstenzerstörern des frühen 20. Es gibt auch separate Kapitel über Boote der 2. Klasse, über Torpedo-Kanonenboote und über die "Torpedo-Depot-Schiffe" Hecla und Vulcan.
Das Buch schließt mit Anhängen, die sich mit Hintergrundthemen wie Schnellfeuerkanonen und Berichten über die Leistung der Boote in verschiedenen Situationen befassen. Da es eine überraschende Lücke in der technischen Geschichte der britischen Kriegsschiffe schließt, dürfte dieses Buch Marine-Enthusiasten, Modellbauern und Historikern gefallen.