
Dead or Alive!: Tracing the Animation of Matter in Art and Visual Culture
Das Bild ist ein ontologisches Paradoxon: Es besteht aus toter Materie und scheint doch lebendig zu sein.
Seit Jahrtausenden haben Künstler Bilder von der lebendigen Welt geschaffen - Bilder, die statisch sind und doch die Macht besitzen, einen eingefrorenen Moment in der Zeit zum Leben zu erwecken. Während dieses Spannungsverhältnis eine grundlegende Herausforderung darstellt, seit es Theorien über die Natur der Bilder gibt, hat die jüngere Forschung das Interesse an der Frage, was Bilder „mit uns machen“, neu entfacht.
Trotz des rationalen Diskurses der Moderne müssen wir uns eingestehen, dass wir Bilder als halb lebendige Gebilde betrachten. Dieses Buch befasst sich mit der immerwährenden Relevanz der rätselhaften Lebendigkeit von Bildern durch Studien, die sich mit einer Vielzahl von visuellem Material befassen und dabei die gleiche Frage stellen: Was macht Animation aus? Die zwölf Kapitel, die von Wissenschaftlern der Kunstgeschichte und der visuellen Kultur verfasst wurden, zeigen, dass das ontologische Paradoxon des Bildes nicht auf eine bestimmte historische Periode oder bestimmte Arten von Bildern beschränkt ist, sondern in der gesamten Geschichte der Bilder in verschiedenen Kulturen zu finden ist.