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1996 war "Trainspotting" das größte Ereignis in der britischen Kultur. Der Film wurde brillant und aggressiv vermarktet und eroberte den Mainstream, obwohl es sich um eine schwarze Komödie handelte, die vor dem Hintergrund der Heroinsucht in Edinburgh spielt. Produziert von Andrew Macdonald, mit einem Drehbuch von John Hodge und unter der Regie von Danny Boyle, dem Team hinter Shallow Grave (1994), war Trainspotting eine Adaption des gleichnamigen Romans von Irvine Welsh. Der Film ist für das Verständnis der britischen Kultur im Kontext der Dezentralisierung und des Aufstiegs von "Cool Britannia" von entscheidender Bedeutung.
Murray Smith untersucht die Prozesse, die zu dem enormen Erfolg von Trainspotting führten. Er isoliert verschiedene Faktoren - den eklektischen Soundtrack des Films, seine Darstellung der schottischen Identität, seine Haltung zu Entbehrungen, Drogen und Gewalt, seinen Umgang mit amerikanischen Kulturformen, seine Synthese aus realistischen und fantastischen Elementen und sein kompliziertes Verhältnis zum "Erbe" -, die Trainspotting zu einem so lebendigen Dokument seiner Zeit machen. Obwohl Trainspotting für das britische Filmschaffen eine falsche Morgendämmerung einläutete, ist er, so Smiths Fazit, sowohl authentisch volkstümlich als auch transnational in seinen Einflüssen und Ambitionen.
In seinem Nachwort zu dieser Neuauflage reflektiert Murray Smith über den Originalfilm 25 Jahre nach seiner Veröffentlichung und die 2017 erschienene Fortsetzung T2: Trainspotting, bei der Boyle ebenfalls Regie führte. Smith geht auch auf Danny Boyles anschließende Regiekarriere ein, zu deren Höhepunkten Slumdog Millionaire (2008) und die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2012 in London gehören.