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Tear Gas Epiphanies, 27: Protest, Culture, Museums
Museen sind häufig Orte des Kampfes und der Verhandlung. Sie sind wichtige Kultureinrichtungen, die einen oft unbequemen Platz an der Schnittstelle zwischen Kunst, Kultur, verschiedenen Regierungsebenen, Unternehmen und der Öffentlichkeit einnehmen.
Aus diesem Grund sind Museen Zielscheibe politischer Aktionen, können aber auch Unterstützung für eine umstrittene Politik bieten. Proteste in Museen sind zwar wenig erforscht, aber keineswegs anomal. Tear Gas Epiphanies (Tränengas-Epiphanien) zeichnet die noch nicht erzählte Geschichte politischer Aktionen in kanadischen Museen vom frühen zwanzigsten Jahrhundert bis in die Gegenwart nach.
Das Buch befasst sich mit der Frage, wie Museen Protest-Ephemera archivieren oder nicht, und untersucht eine Reihe von Reaktionen auf Aktionen, die an ihren Schwellen stattfinden, von aktiver Ermutigung bis hin zu streitlustiger Ablehnung. Auf der Grundlage umfangreicher Recherchen und Analysen von Primärquellen stellt Robertson die weit verbreitete Wahrnehmung von Museen in Frage und plädiert nachdrücklich für eine Neubewertung ihrer Rolle in der heutigen Gesellschaft, die politische Konflikte und Proteste als wesentliche Bestandteile des Museumslebens einbezieht.
Die schiere Anzahl der Protestaktionen, die Robertson aufdeckt, ist beeindruckend. Tear Gas Epiphanies ist ein ehrgeiziges und weitreichendes Buch, das einen gründlichen und gewissenhaften Überblick über die wichtigsten Überschneidungen zwischen Museen und Protest bietet - ein wertvolles Hilfsmittel für Universitätsstudenten und Wissenschaftler sowie für Kunstschaffende, die in und mit Museen arbeiten.