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Transtopia in the Sinophone Pacific
Als weit gefasste Identitätskategorie hat "Transgender" seit den 1990er Jahren ein lebhaftes akademisches Forschungsfeld entstehen lassen. Die westlichen Ursprünge des Feldes haben jedoch dazu geführt, dass seine kulturübergreifende Reichweite begrenzt ist.
Howard Chiang schlägt ein neues Paradigma für die Erforschung der Transgender-Geschichte vor, in dem die Geopolitik eine zentrale Rolle spielt. Definiert als Gegenmittel zur Transphobie, stellt Transtopia eine minoritäre Sichtweise der Transgender-Erfahrung in Frage und schafft Raum für die Variabilität von Transness auf einem historischen Kontinuum. Vor dem Hintergrund des sinophonen Pazifiks argumentiert Chiang, dass das Konzept der Transgender-Identität jenseits eines rein westlichen Rahmens überdacht werden muss.
Gleichzeitig stellt er den China-Zentrismus bei der Erforschung ostasiatischer Geschlechter- und Sexualkonfigurationen in Frage. Chiang bringt sinophone Studien in die Trans-Theorie ein, um die Art und Weise zu dekonstruieren, in der sexuelle Normativität und chinesischer Imperialismus sich gegenseitig hervorgebracht haben.
Auf der Grundlage eines eklektischen Spektrums von Quellen - von den Archiven der Sexologie bis hin zu Presseberichten über Intersexualität, Filmen über Kastration und Aufzeichnungen über sozialen Aktivismus - richtet dieses Buch antitransphobische Untersuchungen an der Schnittstelle von Area Studies, medizinischen Geisteswissenschaften und Queer Theory neu aus. Transtopia in the Sinophone Pacific" ist ein zeitgemäßes und provokantes Buch, das die Dringlichkeit interdisziplinären Wissens in den Debatten über das Versprechen und die Zukunft menschlicher Vielfalt unterstreicht.