
Dream Pattering Soles
Übersetzt von Elisa Taber. In DREAM PATTERING SOLES behauptet eine Stimme klagend „Ich erscheine“ und die Welt beginnt.
Miguelángel Mezas Worte sind Signifikanten ohne Hierarchie innerhalb der lyrischen Struktur, die auf die kosmologischen Erzählungen der Mbyá Guaraní verweisen. So wird der Ursprung der Erde auf die Äußerung des ersten ñe'ë, der Wortseele, zurückgeführt. Mezas schriftstellerischer Stil und seine Verweise auf eine jahrtausendealte indianische Kultur weisen auf eine andere Art und Weise hin, sich die Welt vorzustellen.
Die kontraintuitive Art und Weise, wie er das Individuelle aus dem Gemeinschaftlichen herausarbeitet, erinnert an die paraguayische Sticktechnik ñandutí, was Spinnennetz bedeutet. Fäden, die aus einem Stoff herausgezogen und nicht eingewebt werden, zeichnen ein geometrisches Muster.
Er ahmt diese Praxis nach, indem er durch seine lyrische Synthese einer gemeinschaftlichen Erzählung die Autorenschaft für sich beansprucht. Der Dichter scheint mit denen, die vor ihm kamen, zu sagen: Identität liegt im Auslöschen, nicht im Markieren.
Poesie.