Bewertung:

Das Buch „Trieste“ ist eine anspruchsvolle und zugleich tiefgründige Auseinandersetzung mit dem Holocaust, in der historische Ereignisse mit fiktiven Erzählungen verwoben werden. Es befasst sich mit Themen wie Identität, Schuld und Mitschuld und bietet einen erschütternden Blick auf die Gräueltaten der Nazis, insbesondere durch die Brille des Lebensborn-Programms und die Erfahrungen der italienischen Juden. Der Roman wird als brutale, eindringliche und notwendige Lektüre beschrieben, auch wenn er langsam beginnt und schwer zu verdauen ist.
Vorteile:Der Schreibstil ist großartig und meisterhaft strukturiert. Er verbindet historische Fakten und Fiktion nahtlos miteinander. Die Themen Schuld, Identität und die moralischen Fragen im Zusammenhang mit dem Holocaust werden tiefgründig erforscht. Viele Leser empfinden das Buch als eine kraftvolle und wichtige Lektüre, die einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Das Buch ist gut recherchiert und bietet eine Perspektive auf die Erfahrungen einer weniger diskutierten Region während des Zweiten Weltkriegs.
Nachteile:Es kommt nur langsam in Gang, was die Leser möglicherweise frustriert. Die Übersetzung und das Lektorat könnten besser sein, was den Fluss der Erzählung beeinträchtigt. Manche könnten das Buch als zu düster und deprimierend empfinden, und seine unkonventionelle Struktur kann es schwer machen, ihm zu folgen. Außerdem könnte die starke Betonung von Fakten, einschließlich langer Listen von Opfern, einige Leser überfordern.
(basierend auf 73 Leserbewertungen)
Trieste
Prächtig und fesselnd... (Drndic) schreibt, um Zeugnis abzulegen und um den Schmerz festzuhalten... Diese dichten und befriedigenden Seiten fangen das Gedränge der Erinnerung ein.“ -- New York Times Book Review
Haya Tedeschi sitzt allein in Gorizia, im Nordosten Italiens, umgeben von einem Korb mit Fotos und Zeitungsausschnitten. Jetzt ist sie eine alte Frau und wartet darauf, nach zweiundsechzig Jahren mit ihrem Sohn wiedervereint zu werden, der von einem SS-Offizier gezeugt und ihr von den deutschen Behörden als Teil von Himmlers geheimem Lebensborn-Projekt gestohlen wurde.
Haya reflektiert die Erfahrungen ihrer katholisierten jüdischen Familie in einer Erzählung, die schonungslos das Massaker an den italienischen Juden in den Konzentrationslagern von Triest thematisiert. Ihre obsessive Suche nach ihrem Sohn führt sie zu Fotografien, Landkarten und Versfragmenten, zu Zeugenaussagen aus den Nürnberger Prozessen und Interviews mit Juden der zweiten Generation sowie zu Augenzeugenberichten über Gräueltaten, die sich vor ihrer Haustür ereigneten. Aus dieser breit gefächerten Collage aus Material und Erinnerung entsteht die erschütternde Chronik der Nazi-Besetzung in Norditalien.
„Obwohl es sich um eine Fiktion handelt, ist es auch eine gründlich recherchierte historische Dokumentation... Es ist ein Meisterwerk.“ -- A. N. Wilson, Financial Times
"Ein Buch über Ereignisse, die das letzte Jahrhundert für die Ewigkeit berüchtigt gemacht haben, ein Buch, das man, wenn es einen so bewegt, wie es mich bewegt hat, ab und zu zur Seite legen muss, um zu atmen." -- Alan Cheuse, NPR.