
Trinity, Economy, and Scripture: Recovering Didymus the Blind
Der Lehrer Didymus der Blinde aus dem 4. Jahrhundert führte ein fruchtbares Leben als Leiter einer bischöflich genehmigten Schule in Alexandria.
Als Verfasser zahlreicher dogmatischer Abhandlungen und exegetischer Werke galt Didymus in seiner Blütezeit als standhafter Verteidiger des nizänischen Glaubens. Er zog Leute wie Hieronymus und Rufinus für seine Schule an. Die zeitgenössische Forschung hat sich vor allem darauf konzentriert, ihn als Exegeten zu verstehen, insbesondere auf sein exegetisches Vokabular und die Annahmen, die seiner besonderen Methode der Schriftauslegung zugrunde lagen.
Die theologische Literatur wurde etwas vernachlässigt. In dieser Studie stellt Jonathan Hicks die Behauptung auf, dass Didymus' Exegese in ihrer ganzen Fülle nur im Lichte seiner theologischen Verpflichtungen verstanden werden kann.
Seine akuten Differenzen mit Theodore von Mopsuestia über die richtige Lesart des Propheten Sacharja können nicht als rein methodisch verstanden werden. Didymus' Lektüre des Propheten wird von einem lebendigen Verständnis der trinitarischen Mission bestimmt.
Das Erkennen des Kommens des Sohnes und des Geistes nach Israel ist wesentlich, um die Botschaft des Propheten richtig in der einen göttlichen Offenbarungs- und Heilsökonomie zu verorten, die in der Menschwerdung Christi gipfelt. Hicks argumentiert, dass Didymus hier für die heutige Kirche lehrreich ist, sowohl auf der Ebene der Praxis (wir sollten einige seiner Lesepraktiken übernehmen) als auch auf der Ebene der Theoria (seine trinitarische Darstellung des Ursprungs und der Ziele der Schrift ist grundlegend für ein vollständig christliches Verständnis dessen, was die Schrift ist).