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Tsuchi - Earthy Materials in Contemporary Japanese Art
Eine Untersuchung der zeitgenössischen japanischen Kunst durch die Brille der Ökokritik und der Umweltgeschichte
Erdige Materialien wie Erde und Ton sind in der zeitgenössischen japanischen Kunst weit verbreitet und werden unter dem Begriff tsuchi zusammengefasst. Anhand von Fotografien, Keramiken und Installationen untersucht Bert Winther-Tamaki die vielen ästhetischen Manifestationen von tsuchi und ihre Verbindung zur turbulenten Umweltgeschichte des Landes und zeigt, wie japanische Künstler immer wieder eine leidenschaftliche und erlösende Auseinandersetzung mit der Erde gesucht haben.
In den sieben Jahrzehnten nach 1955 wurde die Umwelt in Japan durch Naturkatastrophen, industrielle Verschmutzung und nukleare Bestrahlung schwer geschädigt. Die Künstler haben auf diese anhaltenden Katastrophen mit Methoden des "Mudlarking" und "Muckracking" reagiert, indem sie rohe Elemente aus der Natur nutzten, um einen tieferen Kontakt mit den ursprünglichen Ressourcen ihrer Welt herzustellen und deren ungehinderte Verschmutzung aufzudecken. Durch eine vergleichende Bewertung von mehr als siebzig Kunstwerken zeigt diese Studie die Auseinandersetzung japanischer Künstler mit einem reichhaltigen und vielfältigen Repertoire an erdigen Materialien auf und beleuchtet deren ästhetische Eigenschaften, veränderte Bedingungen und kulturelle Bedeutung.
Durch die Fokussierung auf die Rolle des tsuchi als Konvergenzpunkt für ein breites Spektrum kreativer Praktiken bietet dieses Buch eine kritische Neubewertung der zeitgenössischen Kunst in Japan und ihrer innewohnenden Beziehung zur Umwelt. Tsuchi stellt die Kunst in den Kontext von Ökologie und Urbanisierung und zeigt Künstler, die danach streben, rohe Formen der Erde zu erforschen und wiederzuverarbeiten, die durch menschliche Aktivitäten beschädigt wurden.