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Tula: Poems
Tula: eine zerstörte toltekische Hauptstadt; eine russische Stadt, die für ihre Akkordeons bekannt ist; Tagalog für "Gedicht".
Prismatisch, verblüffend, reich an Bedeutung und dennoch sparsam komponiert, beginnt Chris Santiagos Debüt-Gedichtsammlung - von A. Van Jordan als Gewinner des Lindquist & Vennum Prize for Poetry 2016 ausgewählt - mit einem Wort und verwandelt es in einem schillernden Kunstgriff in ein vielschichtiges Symbol für die Erfahrung von Einwanderern. Tula: Santiago offenbart dem Leser ein fernes, vom Krieg verwüstetes Land. Seine Musik lockt mit Rhythmen, Taktarten und Wiegenliedern. Kann das Gedicht, so scheint er zu fragen, eine imaginäre Brücke zurück zu einer Familie schlagen, die durch Geografie, Geschichte und eine vergessene Sprache verloren gegangen ist?
Inspiriert von den Erfahrungen eines Einwanderers der zweiten Generation, der die Sprache seiner Eltern nicht vollständig erlernt, zeichnet Tula das Porträt einer mythischen Heimat, die teils geisterhafte Unterwelt, teils unerkennbares Paradies ist. Die Sprache zersplittert. Unmögliche Inseln bilden ein Archipel in der Landschaft. Eine Mutter singt Wiegenlieder und ein Vater arbeitet in Saint Paul in der Nachtschicht, während auf den Philippinen zwei dissidente Onkel und ein Großvater Botschaften und Telegramme aus dem Jenseits schicken.
Eine äußerst ehrgeizige Sammlung, die die Unzulänglichkeiten und Möglichkeiten sowohl der Sprache als auch der Poesie selbst untersucht, und Tula stellt ein wichtiges neues literarisches Talent vor.