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Turbulence in World Politics: A Theory of Change and Continuity
In diesem ehrgeizigen Werk unternimmt ein führender Wissenschaftler eine umfassende Neukonzeptionierung der internationalen Beziehungen. Turbulenzen in der Weltpolitik ist eine völlig neue Formulierung, die die anhaltenden Turbulenzen in der heutigen Welt erklärt, auch wenn sie die Auswirkungen der mikroelektronischen Revolution, der postindustriellen Ordnung und der vielen anderen grundlegenden politischen, wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen, die seit dem Zweiten Weltkrieg im Gange sind, untersucht.
Um diese Formulierung zu entwickeln, taucht James N. Rosenau tief in die Funktionsweise von Gemeinschaften und die Orientierungen von Individuen ein, die in kollektivem Handeln auf der Weltbühne gipfeln. Dabei geht es ihm weniger um erkenntnistheoretische und methodologische Fragen als vielmehr um die Entwicklung einer umfassenden Theorie, die sich von anderen Paradigmen auf diesem Gebiet dadurch unterscheidet, dass sie sich auf die Turbulenzen in den internationalen Beziehungen der Gegenwart konzentriert.
Das Buch zeigt eine Zweiteilung der globalen Politik, in der eine autonome, multizentrische Welt als Konkurrent der lange etablierten staatszentrischen Welt entstanden ist. Ein zentrales Thema ist, dass die analytischen Fähigkeiten der Menschen überall zunehmen und dadurch den Kontext verändern, in dem sich internationale Prozesse entfalten. Rosenau zeigt, wie die Makrostrukturen der globalen Politik Veränderungen erfahren haben, die mit denen auf der Mikroebene verknüpft sind: Seit langem bestehende Autoritätsstrukturen werden geschwächt, Kollektive zersplittern, Untergruppen gewinnen auf Kosten von Staaten und Regierungen an Macht, nationale Loyalitäten werden neu ausgerichtet und neue Themen drängen auf die globale Agenda.
Diese turbulente Dynamik fördert die gleichzeitigen zentralisierenden und dezentralisierenden Tendenzen, die heute die globalen Strukturen spalten. Rosenaus neues Werk ist ein phantasievoller Sprung in die Weltpolitik des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Jahrhundert.
Es gibt hier viel, was das traditionelle Denken jeder Überzeugung in Frage stellt. --Michael Brecher, McGill Universität.