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Poesie. In Laressa Dickey's TWANG wird den Lesern die zunehmende Macht der Stimme und die Gefahr, dass die eigenen Worte gegen sie verwendet werden, vor Augen geführt.
Während die Sprecherin des Buches mit Heilpflanzen arbeitet, lernt sie, dass das, was einen retten kann, einen auch zum Weinen und Loslassen bringen kann. Reue ist in TWANG ein Ziel, aber weit weg. Was wird der Sprecherin stattdessen angeboten? „Du kannst gehen.
Du kannst einen Ausweg finden.“ Indem sie die Grundlagen ihres Lebens gleichzeitig zerstört und neu erschafft, rettet die Sprecherin in diesen Gedichten, was sie kann, schneidet ihre Fäden ab und blickt zurück in die Landschaft der Erinnerung. Dies ist die Spur eines Lebens, das sich so bewegt, wie die Erinnerung im Kopf aufblitzt - waren wir schon einmal hier? Von der Tochter zur Frau.
Von der Novizin, der Mutter. Aus Sprache, Sprache verändertes Echo eines früheren Klangs.
Wenn Sprache macht und von diesem Sprecher gemacht wird, dann ist es nur Sprache als Familie, als Bindung, als Gesang. TWANG fragt, wie man in einer Welt leben kann, in der man an den Sünden und Geschichten seiner Väter mitschuldig ist - und postuliert, dass es vielleicht doch möglich ist.