Bewertung:

In den Rezensionen werden David Stoves Schreibstil und Witz gelobt und seine kritische Sicht des aufklärerischen Denkens diskutiert. Die Leser schätzen den zum Nachdenken anregenden Charakter seiner Essays, bemängeln aber das Fehlen einer durchgehenden Argumentation oder einer kohärenten Struktur im gesamten Buch. Einige äußern ihr Unbehagen über seine Sichtweise, da sie eher auf Randargumente als auf den zeitgenössischen liberalen Diskurs abzielt.
Vorteile:⬤ Fesselnder und brillanter Schreibstil
⬤ zum Nachdenken anregende Essays
⬤ prägnanter Humor
⬤ kritisiert das aufklärerische Denken effektiv.
⬤ Es fehlt ein durchgängiges Argument oder eine kohärente Struktur
⬤ einige Argumente wirken wie Strohmann-Angriffe
⬤ kann Leser, die mit Stoves Ansichten nicht einverstanden sind, nicht umstimmen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
On Enlightenment
Die Idee der Aufklärung beinhaltet Freiheit, Gleichheit, Rationalismus, Säkularismus und den Zusammenhang zwischen Wissen und Wohlbefinden. Trotz der Rückschläge durch revolutionäre Gewalt, Massenmord und zwei Weltkriege ist die Verbreitung der aufklärerischen Werte immer noch der Maßstab, an dem moralische, politische und wissenschaftliche Fortschritte gemessen werden. In On Enlightenment geht David Stove den Wurzeln des aufklärerischen Denkens auf den Grund, um seine Erfolge, seine Grenzen und die Bereiche seines wahrscheinlichen Scheiterns zu definieren.
Stove setzt sich für den Einsatz der Vernunft ein und erkennt die Falschheit religiöser Ansprüche sowie die Bedeutung der individuellen Freiheit an. Er lehnt den unkritischen Optimismus der Aufklärung hinsichtlich des sozialen Fortschritts und ihre Bereitschaft zu revolutionären Veränderungen ab. Welche Beweise gibt es dafür, dass die Abschaffung des Aberglaubens zum Glück führt? Oder dass es möglich ist, den Darwinismus ohne Sozialdarwinismus zu akzeptieren? Oder dass die liberale, rationalistische Sichtweise der Aufklärung zu dem von ihren Befürwortern angestrebten sozialen Fortschritt führen wird?
Trotz bester Absichten, so Stove, machen Sozialreformer, die versuchen, die Welt zu verbessern, die Dinge unweigerlich schlechter. Er plädiert für eine konservative Herangehensweise an Veränderungen und weist darauf hin, dass die sozialen Strukturen so groß und komplex sind, dass jede weitreichende Sozialreform unzählige unvorhergesehene Folgen haben wird. David Stove, der in der Tradition von Edmund Burke und mit der gleichen Leidenschaft für Klarheit und intellektuelle Ehrlichkeit wie George Orwell schreibt, war einer der wortgewandtesten und aufschlussreichsten Philosophen seiner Zeit.