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On Evil, Providence, and Freedom
Diese originelle Studie befasst sich mit der Versöhnung von göttlicher Vorsehung, Gnade und freiem Willen. Mark Wiebe erforscht, entwickelt und verteidigt Luis de Molinas Werk in diesen Bereichen und schlägt eine Brücke zwischen den wichtigsten Diskussionen des 16. Jahrhunderts um Molinas Schriften und den relevanten Argumenten der zeitgenössischen philosophischen Theologie und Religionsphilosophie. Das Ergebnis füllt eine Lücke zwischen Theologen und Philosophen, die in verwandten Bereichen arbeiten, und ist ein einzigartiger Beitrag zum Gebiet der analytischen Theologie.
Wiebe skizziert zunächst den historischen und theologischen Kontext, in dem Molinas Werk im späten sechzehnten Jahrhundert entstanden ist. Dann legt er Thomas von Aquins Verständnis von Gottes Natur und Tätigkeit sowie sein Verständnis der Beziehung zwischen Gottes Handeln und der Tätigkeit der Geschöpfe dar. Angesichts von Herausforderungen wie dem Problem des Bösen, so argumentiert Wiebe, ist Molinas Werk eine hilfreiche Ergänzung zum Denken des Aquinas. Bei der direkten Betrachtung von Molinas Werk antwortet Wiebe auf einige der bekanntesten Einwände gegen den Molinismus. Zur Unterstützung von Molinas Verständnis der Freiheit der Kreatur geht er dann auf einige Arbeiten des zwanzigsten Jahrhunderts zur Philosophie des freien Willens ein und konzentriert sich dabei auf die Arbeiten von Denkern wie Austin Farrer, Timothy O'Connor und Robert Kane. Er argumentiert, dass es gute Gründe gibt, eine eingeschränkte Version des libertären oder nicht-kompatibilistischen freien Willens zu verteidigen, und dass es auch gute Gründe gibt, zu glauben, dass diese Art von Freiheit bei menschlichen Akteuren existiert.
Wiebe kommt zu dem Schluss, dass eine molinistische Revision von Eleonore Stumps Werk über die Beziehung zwischen Vorsehung und freiem Willen eine gut abgerundete, kohärente theologische Option für die Versöhnung von göttlicher Vorsehung, Gnade und freiem Willen darstellt. Diese durchdachte Studie wird Theologen und Philosophen ebenso ansprechen wie gebildete Leser mit Grundkenntnissen der christlichen Theologie.