Bewertung:

Das Buch untersucht den Wandel der javanischen Kultur unter Suhartos Neuer Ordnung und untersucht, wie traditionelle Praktiken zur Unterstützung der politischen Agenda des Regimes gesäubert wurden. Es erörtert die Auswirkungen dieser Veränderungen und kritisiert die Homogenisierung der kulturellen Erfahrungen in Java.
Vorteile:Das Buch wird für seine interessanten Konzepte, die gute Lesbarkeit und die aufschlussreichen Beobachtungen zur javanischen Kultur und ihrer Geschichte gelobt. Es nutzt den Begriff der „erfundenen Traditionen“ effektiv, um zu kritisieren, wie die Neue Ordnung ihre nationalistische Agenda aufbaute, und die Recherchen des Autors werden als kreativ und intelligent angesehen.
Nachteile:Die Darstellung des Buches enthält störende Merkmale, darunter eine allzu akademische Sprache und schlecht übersetzte Begriffe französischer Theoretiker. Es besteht die Tendenz, javanische Erfahrungen übermäßig zu verallgemeinern, was die Wirksamkeit des Buches als Ethnographie untergräbt. Außerdem könnte die indirekte Kritik des Autors an der Regierung als unzureichend angesehen werden, und das Buch könnte von einem strafferen Lektorat profitieren, um die Klarheit zu wahren.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
On the Subject of Java
Was sind die Grenzen der Kulturkritik? Welches sind die Horizonte? Was sind die politischen Implikationen? John Pemberton geht diesen Fragen in dieser weitreichenden ethnographischen und historischen Interpretation des kulturellen Diskurses in Indonesien seit 1965 nach. Pemberton geht insbesondere der Frage nach, inwieweit der Anschein von Ordnung unter Soehartos repressivem Regime der Neuen Ordnung eine Folge einer rätselhaften Politik ist, die auf routinemäßigen Appellen an kulturelle Werte beruht.
Durch eine reich strukturierte ethnografische Darstellung von Ereignissen, die von nationalen Wahlen bis zu Hochzeiten reichen, erhellt und stört Pemberton gleichzeitig die Konturen des kulturellen Imaginären der Neuen Ordnung. Er spürt den flüchtigen Anzeichen von Umständen nach, die den Mächten der neuen Ordnung durch unerwartete Dorfpraktiken, unter Friedhofsgeistern und in asketischen Zufluchtsorten Widerstand leisten könnten.
Der Schlüssel zu dieser Studie ist eine erneute Untersuchung der historischen Bedingungen, unter denen ein Diskurs über Kultur entsteht. Anhand einer eingehenden Lektüre einer Reihe zentraljavanischer Manuskripte aus dem späten 18. Jahrhundert skizziert Pemberton die Bedingungen der Wissensbildung in Indonesien seit dem Beginn der niederländischen Kolonialherrschaft. Indem er gängige Annahmen über koloniale Begegnungen umstößt, legt er das allmähliche Auftauchen einer diskursiven Figur in diesen Texten offen, die im Kontrast zur zunehmend invasiven Präsenz der Niederländer steht: eine Figuration der Differenz, die "Java" genannt wurde.