Bewertung:

Das Buch von Professor Daniel Sperber stellt traditionelle Auffassungen von Religion, insbesondere im Judentum, in Frage, indem es die Bedeutung von ethischem Verhalten gegenüber Mitmenschen gegenüber rituellen Verpflichtungen gegenüber Gott hervorhebt. Er argumentiert, dass viele angesehene jüdische Autoritäten den Mitzvot, die sich auf zwischenmenschliche Beziehungen beziehen, Vorrang einräumen, und zeigt mehrere historische Perspektiven und Rechtsentscheidungen auf, die diese Ansicht unterstützen.
Vorteile:Das Buch ist höchst bedeutsam und regt zum Nachdenken an, untermauert durch über hundert Aussagen angesehener jüdischer Autoritäten. Es präsentiert überzeugende Argumente dafür, ethisches Verhalten gegenüber anderen über die Einhaltung von Ritualen zu stellen. Die Verwendung von historischen Beispielen und Lehren berühmter Rabbiner verleiht der Diskussion zusätzliche Tiefe. Das Buch bietet auch praktische Einblicke in jüdische Praktiken, die mit den moralischen Lehren in Einklang stehen.
Nachteile:Einige Leser könnten den Eindruck haben, dass die Betonung des ethischen Verhaltens die spirituellen Aspekte der Religion überschattet. Die Gründlichkeit und Tiefe des Buches könnte für diejenigen, die mit jüdischen Texten oder Konzepten nicht vertraut sind, überwältigend sein. Außerdem könnten diejenigen, die unterschiedliche Ansichten über das Gleichgewicht zwischen Ritual und Ethik haben, mit den Schlussfolgerungen des Buches nicht einverstanden sein.
(basierend auf 1 Leserbewertungen)
On the Relationship of Mitzvot Between Man and His Neighbor and Man and His Maker
Finalist:
2014 National Jewish Book Award, Modern Jewish Thought and Experience.
In dieser Studie wird versucht, die Beziehung zwischen den beiden Hauptkategorien von Geboten (Mitzvot) zu untersuchen: rituelle Gebote (zwischen dem Menschen und seinem Schöpfer) und soziale, zwischenmenschliche Gebote (zwischen dem Menschen und seinem Nächsten). Es wird hier argumentiert, dass bei einem Konflikt zwischen diesen beiden Kategorien, wenn man nicht beide erfüllen kann, die zwischenmenschlichen Mitzvot fast immer Vorrang vor den rituellen haben. Es werden verschiedene Szenarien aus einem breiten Spektrum des jüdischen Rechts angeführt, um diese Behauptung zu belegen, und die Schlussfolgerung wird durch die Untersuchung des Verhaltens und der Urteile mehrerer führender jüdischer Rechtsautoritäten unterstrichen. Schließlich werden auch die Auswirkungen dieser Schlussfolgerung und ihre Folgen für die religiöse Erziehung und ihre Begründung erörtert.