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On Human Rights
Was ist ein Menschenrecht? Wie können wir feststellen, ob ein vorgeschlagenes Menschenrecht wirklich eines ist? Wie legen wir den Inhalt bestimmter Menschenrechte fest, und wie lösen wir Konflikte zwischen ihnen? Dies sind drängende Fragen für Philosophen, politische Theoretiker, Rechtswissenschaftler, Völkerrechtler und Aktivisten. James Griffin bietet Antworten in seiner fesselnden neuen Untersuchung der Grundlagen der Menschenrechte.
Erstens zeichnet On Human Rights die Idee eines natürlichen Rechts von ihrem Ursprung im späten Mittelalter, als die Rechte als von Naturgesetzen abgeleitet angesehen wurden, bis ins siebzehnte und achtzehnte Jahrhundert nach, als der ursprüngliche theologische Hintergrund nach und nach fallen gelassen und das "Naturrecht" weitgehend seiner ursprünglichen Bedeutung beraubt wurde. Am Ende der Aufklärung tauchte der Begriff der Menschenrechte (droits de l'homme) auf, der die Beseitigung des theologischen Hintergrunds markiert. Da die Aufklärung jedoch nichts an seine Stelle setzte, hinterließ sie uns eine unbefriedigende, unvollständige Vorstellung von den Menschenrechten.
Griffin zeigt, wie die Sprache der Menschenrechte entwertet wurde. Weder in der akademischen noch in der öffentlichen Sphäre gibt es akzeptierte Kriterien für die korrekte Verwendung des Begriffs. Er macht es sich zur Aufgabe, den Weg zu einem eindeutigen Konzept der Menschenrechte aufzuzeigen, das auf ihrem Bezug zum menschlichen Status beruht, den wir alle teilen. Dabei geht er von bestimmten paradigmatischen Fällen wie der Meinungsfreiheit und der Religionsfreiheit bis hin zu eher umstrittenen Fällen wie den sozialen Rechten - zum Beispiel der Idee eines Menschenrechts auf Gesundheit - aus. Sein Ziel ist eine substanzielle Darstellung der Menschenrechte - eine Darstellung mit genügend Inhalt, um uns zu sagen, ob die vorgeschlagenen Rechte wirklich Rechte sind. Griffin unterstreicht die praktische wie theoretische Dringlichkeit dieses Ziels: Wie die Vereinten Nationen 1948 mit ihrer Allgemeinen Erklärung anerkannt haben, hat die Idee der Menschenrechte eine beträchtliche Kraft, das Los der Menschen in der Welt zu verbessern.
Wir können auf die Idee der Menschenrechte nicht verzichten, und wir müssen uns darüber klar werden. Es ist nun unsere Aufgabe - die Aufgabe dieses Buches -, den ungeklärten Diskurs über die Menschenrechte zu beeinflussen und weiterzuentwickeln, um die unvollständige Idee zu vervollständigen.